Mehr als 500 Tageseinrichtungen für Kinder bieten ihren Dienst in Unterfranken unter dem Dach von Kirche und ihrer Caritas an. Sie werden von ehrenamtlichen Vorständen vor Ort verantwortet. Dies trifft auch auf Goldbach zu. Zum 1. April 2019 hat der traditionsreiche Caritasverein, der selbst seit mehr als einhundert Jahren Träger der Kita St. Nikolaus ist, zwei weitere Kitas übernommen. Sie gehörten zuvor zu den Kirchenstiftungen von St. Maria Immaculata – bis vor wenigen Jahren der Nachbarpfarrei. In Anwesenheit aller Verantwortlichen aus den Pfarreien, dem Verein und den nun drei Kindertageseinrichtungen begrüßte Domkapitular Clemens Bieber diesen Betriebsübergang, der eine Entlastung für die Kirchenstiftungen sowie eine sinnvolle Zuordnung für den Caritasverein darstelle und zugleich eine Bereicherung für den pastoralen Raum sei. „Mit dieser Entscheidung klingt im Sinne gelingender Pastoral Zukunftsmusik für die Kirche an“, so Bieber. Mit ihren Kitas wolle die Kirche in besonderer Weise bei den Menschen sein. „Sie sind Wegbegleiter für die Kinder und deren Familien“, rief Bieber den christlichen Auftrag in Erinnerung. Während kommerzielle Träger oftmals den finanziellen Gewinn ins Zentrum rückten, ginge es in den Einrichtungen der Kirche und ihrer Caritas vorranging um den Menschen. „Damit dies noch besser gelingen kann, wurden in Goldbach gute Rahmenbedingungen geschaffen.“
Zum Bestandskindergarten St. Nikolaus gesellen sich nun die Kita St. Christophorus und die Kita St. Maria Immaculata. Damit beschäftigt der Trägerverein ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut etwa 350 Mädchen und Buben. „Wir setzen auf das Miteinander und Synergien“, unterstrich Thomas Reinelt vom Vorstand. So habe man eine ambitionierte Verwaltungskraft gewinnen und einstellen können, um die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes fachkundig und zuverlässig zu entlasten. Ausdrücklich begrüßt wurden die Überlegungen von Anfang an auch durch Pfarrer Alfred Bauer. Mit diesem Schritt werde das hilfreiche Netzwerk der Kirche für die Menschen vor Ort noch mehr sichtbar. Angedacht seien gemeinsame Weiterbildungen für die Teams sowie eine größere Flexibilität bei der Personalplanung.
Gemeinsam mit Thomas Reinelt dankte Pfarrer Alfred Bauer Kerstin Malterre, die als Fachberaterin er Caritas den Prozess der Betriebsübergänge professionell begleitet habe. Der Vorsitzende des gemeinsamen Pfarrgemeinderates, Robert Koch, sowie der Vorsitzende des Vereinsrings Martin Scheiner freuten sich über die Entwicklung und gratulierten, dass damit für Goldbach und seine Kinder eine kompetente Trägerstruktur geschaffen wurde. Ein großes Dankeschön erging auch an die Kirchstiftung, die über Jahrzehnte hinweg zum Wohle der Einrichtungen und der vielen Kinder tätig war..
„Sie sehen hier den ältesten Kindergarten der Geschichte“, meinte Domkapitular Bieber und überreichte den Verantwortlichen das Bronzerelief „Jesus und die Kinder“ des Kölner Künstlers Egino Weinert. „Vielleicht findet das Kunstwerk einen Platz dort, wo sich die Verantwortlichen für die drei Kitas regelmäßig treffen. Die offenen Arme Jesu wollen uns daran erinnern, in wessen Auftrag wir für die Menschen unterwegs sind.“
Sebastian Schoknecht