Großes Interesse fand die Regionale Werkstatt „Anders Denken in den Pastoralen Räumen“ im Burkardus-Wohnpark der Caritas in Bad Kissingen. 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbrachten gemeinsam den Freitagnachmittag, 1. April, in den Räumen der Einrichtung für Senioren, um zu erarbeiten, welche Chancen das Konzept der Sozialraumorientierung (SRO) für die Arbeit in ihren Pastoralen Räumen und für die Caritas im Dekanat Bad Kissingen birgt. Dabei kamen insbesondere Expertinnen und Experten, die sich mit den Themen Armut, Hilfe für Geflüchtete und Seniorenarbeit gut auskennen sowie potenzielle Kooperationspartner wie Vertreterinnen der Tafel oder aus dem Migrationsbeirat aus der Region mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in einen intensiven Austausch.
Beeindruckt zeigte sich der stellvertretende Landrat Emil Müller, wie durch die Veranstaltung das breite und umfassende Thema Sozialraumorientierung praxisnah dargestellt wurde, und dass bereits konkrete Schritte zur Umsetzung gefasst werden konnten. Es sei erfreulich, so Müller, wenn Kirche durch die Aufnahme von gesellschaftlichen Themen und durch die enge Zusammenarbeit mit ihrer Caritas wieder mehr Relevanz erfahre.
Weg vom Kreisen um sich selbst
„Wir müssen weg von einer Kirche, die wahrgenommen wird, als beschäftige sie sich nur mit sich selbst“, bekräftigte Claus Schreiner aus der diözesanen Projektgruppe in seiner Einführung und eröffnete neue Perspektiven für kirchliches Handeln. Kilian Bundschuh vom Diözesan-Caritasverband stellte einfache Methoden vor, mit denen Kooperation und Vernetzung gelingen könne, beziehungsweise Ressourcen gut genutzt werden könnten und erläuterte, worauf es ankomme, wenn in Pastoralen Räumen Menschen aktiviert und einbezogen werden sollen.
In den anschließenden Arbeitsgruppen konnten die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einige Methoden konkret auf ihre eingebrachten Themen anwenden und ausprobieren. In der praktischen Arbeit wurde den Teilnehmenden schnell deutlich, wie wertvoll Austausch und Zusammenarbeit mit anderen lokalen Initiativen und Einrichtungen sind. „Hier wollen wir dranbleiben“, resümierte eine Teilnehmerin. Andere waren zufrieden mit der interessanten Themenauswahl, die gut zu den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer passte. Die Regionalen Werkstätten, die in Bad Kissingen und bereits im Herbst 2021 im Dekanat Miltenberg und im Dekanat Main-Spessart stattfanden, wurden jeweils gemeinsam mit Vorbereitungsgruppen vor Ort individuell auf die Bedürfnisse der Regionen abgestimmt.
„Die Formate waren nicht von der Stange“, dafür dankte Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur im Bistum Würzburg allen Beteiligten sehr herzlich. Im Laufe des Jahres werden in allen Dekanaten des Bistums Würzburg Regionale Werkstätten zur Sozialraumorientierung durchgeführt.
Bundschuh / Schreiner