Zell am Main (POW) Seit kurzem ist es offiziell: Die Kita Sankt Laurentius in Zell am Main ist eine Partnerschaft mit dem Antonia-Werr-Kindergarten im südafrikanischen Mbongolwane eingegangen. Der Kindergarten in Südafrika steht unter der Trägerschaft der Oberzeller Franziskanerinnen, die über viele Jahrzehnte auch in der unterfränkischen Kita tätig waren. Beim Sommerfest von Pfarrei und Kindergarten in Zell Mitte Juli wurde die neue Kooperation erstmals öffentlich sichtbar, teilen die Oberzeller Franziskanerinnern mit.
Afrikanische Lieder begleiteten den Gottesdienst und zahlreiche Aktionen standen unter dem Motto Südafrika. So wurde afrikanisches Brot gebacken, T-Shirts wurden mit passenden Symbolen bedruckt und Masken mit Tieren aus der afrikanischen Steppe gebastelt. Eine Ausstellung zeigte Einblicke in den Alltag in Kinderheim und Kindergarten in Mbongolwane. Den Erlös der Aktionen in Höhe von 250 Euro spendet die Zeller Einrichtung für den Partnerkindergarten. Schwester Rut Gerlach freute sich sehr bei der Übergabe: „Von den gesammelten Spenden können Windeln, Bücher und Lebensmittel besorgt werden, alles, was den Alltag der Kinder ein Stück erleichert“. Das Saint Joseph Child & Youth Care Centre und die Antonia-Werr-Crèche seien staatlich anerkannte Projekte, die in der armen und strukturschwachen Gegend in der Provinz Kwa-Zulu Natal wichtige Arbeit leisteten. Aktuell leben nach Angaben der Ordensfrauen 32 Mädchen und Jungen zwischen null und zwölf Jahren im Heim, den Kindergarten besuchen täglich mehr als 70 Kinder.
Angestoßen wurde die Partnerschaft durch einen besonderen Besuch: Die Ordensschwestern Assumpta Hadebe, Yolanda Fihlani und Teressa Zungu waren bereits im Mai gemeinsam mit Projektkoordinatorin Julia Scharnagl zu Gast in Zell, um von ihrer Arbeit und ihrem Alltag in Südafrika zu erzählen. Die Kinder seien bestens vorbereitet gewesen: Schon im Vorfeld habe Scharnagl in Südafrika Videos und Fotos aufgenommen und dem Kindergartenteam zur Verfügung gestellt. Bei der persönlichen Begegnung stellten die Kinder Fragen und erfuhren dabei mehr über den Alltag der Mädchen und Jungen, die in den Einrichtungen in Südafrika zuhause sind. Kindergartenleiterin Heike Schneider-Beck erzählte begeistert: „Der Kontakt zu Südafrika ist wie ein Fenster in eine andere Welt. Trotzdem sind es Kinder, die, wie unsere Kinder hier, spielen, singen und lachen.“
Die Gäste seien überwältigt gewesen von der herzlichen Aufnahme und dem großen Interesse. Gemeinsam sei gesungen und gelacht worden, kleine Geschenke wechselten die Seiten – auch ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit. Mit der neuen Partnerschaft sollen künftig weitere Projekte entstehen, die Kindern auf beiden Seiten einen Blick über den eigenen Alltag hinaus ermöglichen. Ein Wegweiser vor der Kita in Zell zeigt den Partnerkindergarten bereits an: „Antonia-Werr-Crèche 13.410 km“ ist darauf zu lesen.
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