Nach der Begrüßung
durch den Schulleiter Siegmund Klug wurde in einer Power-Point-Präsentation zum
Lied „Money“ von Pink Floyd aufgezeigt, was Pflege kostet und dass ein Lächeln
manchmal unbezahlbar ist. In einer einführenden Szene trafen sich anschließend zwei ehemalige
Bekannte, gespielt von Christian Sauer und Tamara Klein. Sie erzählte ihm, dass
sie jetzt Altenpflegerin lerne und sehr zufrieden sei mit dieser Wahl. Fast
schockiert und mit viel Unverständnis reagierte der Gesprächspartner.
Altenpflege sei doch ein unmöglicher Beruf, Umgang mit alten Menschen,
schlechte Bezahlung, Schichtdienst usw. Mit jedem negativen Urteil bekam der
„Schattenmann", der hinter der auszubildenden Pflegekraft stand, einen Stein in
den Rucksack gepackt.
Szenen, die auf realen Erlebnissen basieren
Anschließend wurden weitere Szenen gespielt, die auf realen Erlebnissen der Auszubildenden im Umgang mit pflegebedürftigen Senioren basierten:
Szene 1: Eine sehr besorgte Heimbewohnerin kümmerte sich rührend um ihre Pflegekraft und achtete penibel darauf, dass diese pünktlich um 13 Uhr nach Hause ging. Jeden, der die Pflegekraft aufhalten wollte, schickte die Bewohnerin vehement fort. Ein Stein kam aus dem Rucksack des Schattenmannes heraus.
Szene 2: Eine ambulant betreute Dame lag bei Ankunft der Pflegekraft schon angezogen im Bett und freute sich, dass sie heute von ihrem Sohn zu einem Fest abgeholt wird und dass es Himbeerschnitten gibt. Am Nachmittag kam die Pflegekraft wieder bei der Dame vorbei, die völlig verstört auf ihrer Couch saß und weinte, weil sie nicht abgeholt worden war. Kurzentschlossen kaufte die Pflegekraft einen Himbeerkuchen und trank zusammen mit ihrer Klientin Kaffee. Die alte Dame sagte: „Schwester, Sie sind ein Engel!“ Der zweite Stein wurde entnommen.
„Steine" wandern wieder aus dem Rucksack
Szene 3: Eine Bewohnerin mit Demenz suchte verzweifelt nach bestimmten Kleidungsstücken. Der Pflegekraft gelang es, ihr zu entlocken, dass sie ja heute heiraten werde. Also suchten sie der Dame etwas Weißes zum Anziehen heraus. Beim Mittagessen trafen sich die beiden wieder und die Pflegekraft fragte nach, wie es denn in der Kirche und bei der Hochzeit war. Begeistert erzählte die alte Dame. Die Pflegekraft ließ sich zur Frage hinreißen, wo denn der Ehemann sei und bekam darauf lapidar zur Antwort: „Wissen se Schwester, kaum haste g´heirat, ist der Alt scho wieder weg!" Stein drei verließ den Rucksack.
Szene 4: Ein Pfleger und eine Bewohnerin verstanden sich sehr gut. Auch in den Pausen kam die Pflegekraft kurz mit ihrem Kaffee vorbei, und die beiden unterhielten sich prächtig. Es ging um früher und um Kloß mit Soß. Monate später erschien der Pfleger zum Dienst und musste erfahren, dass die Bewohnerin im Sterben lag und ihn noch einmal sehen wollte. Etwas hilflos und unsicher ging er zur Bewohnerin ins Zimmer, die schwach im Bett lag. Sie unterhielten sich über Tod und Sterben und dann verlangte die Dame noch einmal Kloß mit Soß. Der Wunsch wurde sofort erfüllt, dann starb sie. Eine Kerze wurde angezündet. Ein vierter Stein wanderte aus dem Rucksack auf den Bühnenrand.
Podiumsgespräch
Musikalisch umrahmt wurden die Einlagen mit dem Song „Respect“ und dem Rap „Yes, we care!“. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler dabei von Dr. Karin Meyer-Jungclaussen am Klavier und zwei Auszubildenden am Saxofon. Auf der Bühne versammelten sich im Anschluss, unter der Moderation von Matthias Beck, die Heimleitungen Heike Ehlert und Mathias Wagner, der Bürgermeister der Stadt Hofheim, Wolfgang Borst, und der Auszubildende Christian Sauer. In einem angeregten und gehaltvollen Gespräch wurden verschiedene Themen und Probleme im Bereich der Pflege angesprochen. Auch das Publikum beteiligte sich rege mit Fragen.