Die zum 1. August 2021 erfolgten Umstrukturierungen im Caritasverband für die Diözese Würzburg tragen zu den erforderlichen Maßnahmen bei. Der Vorstand im DiCV, der ursprünglich auf drei Stellen angelegt war, wird bis auf Weiteres durch Domkapitular Clemens Bieber vertreten. Dies entschied im November 2020 der Caritasrat in seiner Funktion als Aufsichtsgremium des Verbandes und veranlasste die notwendigen Änderungen sowie die kirchliche und gerichtliche Bestätigung der novellierten Vereinssatzung.
Vier statt sechs Abteilungen
Zum 1. August wurde auch die Ebene der Abteilungen verschlankt. Aus den sechs bestehenden Abteilungen werden durch Fusionen vier. Juristin Angela M. Lixfeld führt die Abteilung „Verband und Entwicklung“; Dr. theol. Stefanie Kainzbauer die Abteilung „Caritasprofil“. Ab sofort zeichnet Andreas König verantwortlich für den Bereich „Personal und Finanzen“. Der 50-jährige Randersackerer kommt aus dem Bankbereich und tritt die Nachfolge von Manfred Steigerwald an. Pflegeexpertin Sonja Schwab übernimmt mit der Abteilung „Soziale Dienste“ die Herzkammer des Verbandes. In ihr werden die Bereiche Lebenslagen und Lebensphasen konsolidiert.
Leitungskonferenz
Durch die Umstrukturierung wird die Leitungskonferenz der Geschäftsstelle kleiner. Das Gremium setzt sich zusammen aus Vorstand und den vier Abteilungsleitungen. Hier ist nach wie vor der Ort, an dem die relevanten Entscheidungen getroffen und Weichenstellungen vorgenommen werden. Der Austausch mit der spezialisierten Fachebene ist fester Bestandteil dieser Zusammenkünfte.
Aus Fachbereichen werden Referate
Auch die Anzahl der Fachbereiche unterhalb der Abteilungsebene wurde mit Beginn des Monats August von 23 auf 16 erheblich reduziert und zugleich in eine Referatsstruktur überführt. Durch diesen Schritt werden in wenigen Jahren positive Auswirkungen auf die Verbandsfinanzen erwartet.
Ohne Zuschüsse geht es nicht
Der Caritasverband für die Diözese Würzburg ist nur in einem sehr geringen Umfang Träger von Einrichtungen und versteht sich als Dach- und Spitzenverband für die caritativen Aktivitäten im Bistum Würzburg. Seine Möglichkeiten, Gelder selbst zu erwirtschaften, etwa durch Aktivitäten am sogenannten sozialen Markt, sind begrenzt. Gleiches gilt für den Verkauf von Dienstleistungen für angeschlossene Gliederungen. Auch dies ist nur in einem kleinen Umfang rechtlich zulässig. „Der Diözesan-Caritasverband ist gehalten, Ausgaben zu reduzieren und seine Einnahmen weiter zu erhöhen“, heißt es aus der Finanzkommission des Caritasrates. Zugleich sei klar, dass die Diözesanebene der Caritas ohne auskömmliche Zuschüsse aus Kirchensteuermitteln ihren Dienst auf Dauer nicht erbringen könne. Zu den Aufgaben, die auf Kirchensteuermittel angewiesen sind, gehören klassische soziale Dienste der Kirche wie z. B. die Armenfürsorge usw., aber auch die Unterstützung und Entlastung der ehrenamtlichen Trägerstruktur sowie die Sicherung der Qualität durch Bildung und Mitarbeitersorge.
„Jede Stelle, die im Haus frei wird, kommt auf den Prüfstand“, unterstreicht der neue Leiter der Abteilung „Personal und Finanzen“. Ebenso werden Möglichkeiten wie Vorruhestandsregelungen geprüft. Aber das Einsparen habe dort seine Grenzen, wo es die Arbeitsfähigkeit des Diözesanverbandes gefährden würde. „Wir wissen um die Notwendigkeit des Sparens und wollen weiterhin unseren Dienst in hoher Qualität erbringen“, so Domkapitular Clemens Bieber.
Sebastian Schoknecht