Die Caritas ist ein großes Netzwerk von Hilfen für Menschen in nahezu allen Lebensphasen und -lagen. Dies ist eine Erfahrung und Erkenntnis, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßig von den Check-in-Tagen in ihre Arbeit mitnehmen. Auf den drei Veranstaltungen, die im September und Oktober in Gadheim, Aschaffenburg und Bad Bocklet stattfanden, trafen sich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um etwas über die Caritas zu erfahren und sich auszutauschen.
Sie kamen erneut aus Kindertageseinrichtungen, aus der Altenhilfe, der Jugendsozialarbeit, Beratungsdiensten, der Wohnungslosenhilfe, Verwaltung sowie den Fachverbänden der Caritas. Eine erste wichtige Erkenntnis: Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas sind dicht dran an Klienten und Patienten, Familien und Kindern. Nur ein geringer Teil sorgt im Hintergrund für die notwendige Verwaltung und fachliche Begleitung.
Vortrag
Ein Vortrag nimmt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit in die Geschichte der Caritas und zeigt ihr konkretes Wirken in Unterfranken und die Quellen, aus denen sie ihren Dienst für die Menschen erbringt. Caritas ist Wesensausdruck der Kirche; eine Kirche ohne Caritas undenkbar. Mit mehr als 17.000 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Tausenden ehrenamtlich Engagierten, ist der katholische Wohlfahrtsverband mit seinen etwa 900 Einrichtungen in der Diözese Würzburg ein entscheidender Player im sozialen Bereich. Der Vortrag am Check-in-Tag macht deutlich, dass die Dienste und Angebote allen Menschen, unabhängig von Konfession oder Herkunft offenstehen. Dabei setzt die Caritas im Bistum Würzburg auf Subsidiarität: Die Arbeit wird dort verantwortet, wo sie vor Ort organisiert wird. Erst bei Bedarf springen andere Ebenen hilfreich ein. „Ich kann nur staunen, wie vielfältig die Caritas aufgestellt ist“, ist eine wiederholte Reaktion aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Einblicke
Wichtige Einblicke bieten im Rahmen der Check-in-Tage Kurzbeiträge aus den Bereichen Digitalisierung, Auftrag der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Stabstelle Prävention und Intervention. Die Caritas will in allen Arbeitsbereichen ein moderner Dienstgeber sein und befasst sich intensiv mit Fragen der Digitalisierung und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei geht es nicht darum, Menschen zu ersetzen, sondern durch Technologie zu unterstützen. Auftrag der MAV ist es, die Interessen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu vertreten und damit die Dienstgemeinschaft in den Einrichtungen zu stärken. Dass Caritas ein sicherer Ort für Schutzbefohlene sowie alle Menschen sein soll, verdeutlicht die Arbeit der Stabstelle Prävention. Hier werden Schulungen angeboten, professionelle Intervention ermöglicht und Aufarbeitung organisiert.
Gruppenarbeiten
Für Abwechslung ist gesorgt, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen selbst in den Austausch, entwickeln Ideen, formulieren ihre Erfahrungen und artikulieren Wünsche. Im Plenum werden die Ergebnisse präsentiert. Weitere Erkenntnis: Die meisten sind zufrieden mit ihrem Gehalt, wünschen sich aber für die herausfordernden Arbeitsfelder mehr Personal. Sie sehen die wachsenden Herausforderungen im sozialen Bereich und fordern mehr Einsatz von Kirche und Politik. Die Arbeit bei der Caritas erleben sie als wertvoll für Menschen in Not und als sinnstiftend für sich selbst.
Achtsamkeit
Frauen und Männer bei der Caritas brennen für ihre Arbeit. Zugleich müssen sie aber auf sich selbst achten, um nicht zu verbrennen. Resilienz ist notwendig und die Sensibilität, Warnsignale rechtzeitig zu erkennen. Die Check-in-Tage werben für mehr Achtsamkeit und das spezielle ganzheitliche Angebot „plento“, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine stärkende Auszeit bescheren will. Das Kurhaus der Caritas in Bad Bocklet, selbst einer der diesjährigen Treffpunkte für den Check-in, erweist sich mit seiner Lage und Spiritualität als geeigneter Ort für „plento“.
Ein Brief an mich selbst
Was möchte ich mir selbst sagen? Mit dieser Frage im Kopf schreiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Brief an sich selbst. Erst mit einigen Monaten Verzögerung kommt er, abschickt im Würzburger Caritashaus dann bei den Adressaten an. Ein ungewöhnliches Format in digitalen Zeiten, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen aber zu schätzen wissen.
Mit der Übergabe der Teilnahmebescheinigung, einer gut gefüllten Caritastasche und dem obligatorischen Gruppenfoto endet ein jeder Caritas Check-in.
Dank
Seit 2014 gibt es die Check-in-Tage, die inzwischen auch von anderen Caritasverbänden und Gesellschaften übernommen wurden. Seit 2014 trägt die Caritasstiftung des Diözesanverbandes Würzburg die Kosten. Dafür gibt es auf jedem Check-in-Tag einen kräftigen Applaus.
Luft nach oben ist immer noch vorhanden. Die zahlreichen Rückmeldungen zu den Check-in-Tagen sind sehr positiv. Kritische Anmerkungen und hilfreiche Hinweise ermöglichen eine stete Weiterentwicklung des Formates im Referat Kompetenz- und Profilbildung.
Ausblick
Die Check-in-Tage 2026, zu denen sich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Arbeitsfeldern der unterfränkischen Caritas anmelden können, finden am 30.09. in Gadheim (bei Würzburg), 20.10. in Schweinfurt (casa Vielfalt) und am 29.10. in Aschaffenburg (Martinushaus) statt.
Sebastian Schoknecht













































