Auf seiner Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder des Fördervereins Wärmestube gestern einen neuen Vorstand. Die bisherige Vorsitzende, MdB Marion Seib, gab ihr Amt nach zwei Jahren ab. Ihr Nachfolger wurde Rechtsanwalt MdB Paul Lehrieder. Das Amt der Schriftführerin übernahm die Caritasmitarbeiterin Ursula Karl von ihrer Kollegin Hildegard Balling, um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich jetzt statt Dr. Ludger Heuer vom Diözesan-Caritasverband Dr. Andrea Schödl, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des St. Josefs-Stift Eisingen. Der 2. Vorsitzende Bernhard Christof und Kassiererin Ruth Reinfurt bleiben weiterhin im Vorstand.
Der vor genau fünf Jahren gründete Verein ist bei knapp vierzig Mitgliedern prominent besetzt. Marion Seib war es in ihrer Amtszeit gelungen, das immer größer werdende Thema Armut und Wohnungslosigkeit an politische Kollegen verschiedener Parteien von Stadt-, Bezirks- und Bundesebene und andere Personen des öffentlichen Lebens heranzutragen und sie für die Anliegen des Förderverein zu gewinnen. Ihr Ausscheiden aus dem Bundestag zum Ende der laufenden Walhperiode nahm sie jedoch zum Anlass, dieses Ehrenamt in die Hände ihres Parlamenstkollegen Lehrieder zu übergeben. Trotz einiger Ehrenämter in seinem Wahlkreis habe Lehrieder spontan zugesagt, als ihn Marion Seib auf ihre Nachfolge angesprochen hätte. „Die Übernahme dieses Amtes ist für mich kein Wahlgag. Ich will den Menschen helfen, denen es nicht so gut geht im Leben“. Als Mitglied im Bundestagsausschuss Arbeit und Soziales, als politischer Netzwerker auf Bundes- und Regionalebene, als gelernter Anwalt und langjähriger Bürgermeister von Gaukönigshofen wird er dem Verein manches Mal als wertvoller Türöffner und Tippgeber dienen können.
Der verein hatte mit vielen Spendenaktionen, Tombolas und auf Flohmärkten in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam gemacht. Fast 26.000 Euro Spendeneinnahmen konnte er im vergangenen Jahr verzeichnen. Die beiden größten Einzelposten waren ein Scheck der Bürgerstiftung der VR Bank über 7.000 Euro und ein Benefizkonzert mit dem Musikverein Estenfeld mit 4.500 Euro Nettoerlös. Doch auch viele Dauerspenden halten die Vereinskasse liquide.
Mit dem Geld unterstützt der Verein Aktionen der Wärmestube wie z. B. ein monatliches Essen für alle Klienten. Bis zu siebzig Menschen suchen täglich die zur ökumenischen Christophorus GmbH gehörenden Einrichtung auf. Neustes Kind des Fördervereins ist das vorerst auf ein Jahr begrenzte Projekt artGERECHT. Hierfür baut die Gemeindereferentin Barbara Stehmanns Kontakte zwischen Klienten der Wärmestube und Würzburger Künstlern auf. Menschen, die jahrelang am Rande der Gesellschaft gestanden haben, sollen über die Kunst ihre Situation ausdrücken und ihre Biografie verarbeiten können. Essen, Wärme und Unterkunft ist wichtig, doch nicht alles im Leben. Im Sinne einer selbstbestimmter Teilhabe am Leben ist dieses Projekt daher eine gute Möglichkeit, Wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und damit auch eine Hoffnung für das Leben zu geben. Die Ergebnisse von artGERECHT werden im Herbst in mehreren Ausstellungen im Würzburger Rathaus und in öffentlichen Räumen präsentiert.
Spendenkonto Förderverein Wärmestube: 439 850 50, Sparkasse Mainfranken
Kontakt: Bernhard Christof, Tel. 0931/386-66753, mail: ChristofB@caritas-wuerzburg.de