Knapp 100.000 Bayern haben Probleme mit Glücksspielsucht, Tendenz steigend - Bayernweite Kampagne sensibilisiert Betroffene und Angehörige für das Problem und informiert über Hilfsangebote
Glücksspielsucht bedeutet für Betroffene oft nicht nur den Verlust von viel Geld, sondern auch von sozialen Kontakten, Beruf und Familie. Was als angeblich harmloses Spiel am Spielautomaten, im Internet oder am Roulettetisch beginnt, kann leicht fatale Folgen haben. Denn wer süchtig nach dem Kick beim Spiel ist, läuft schnell Gefahr, die wichtigsten Bezugspunkte in seinem Leben zu verspielen. Darum läuft jetzt unter dem Slogan „Verspiel nicht dein Leben“ eine bayernweite Aufklärungskampagne der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern, zu der auch die Glückspielsuchtberatungsstelle des Diözesan-Caritasverbandes in Würzburg gehört.
Mit Plakaten, gezielter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen sowie Fernseh- und Radiospots will die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern auf das Problem aufmerksam machen und seine Dimension verdeutlichen. Bis zu 44.000 Menschen in Bayern gelten als süchtig nach dem Spiel um Geld. Weitere 50.000 zeigen ein zumindest sehr problematisches Verhältnis zum Glücksspiel. Mit ihnen betroffen sind immer auch Angehörige. Denn je stärker die Sucht ausgeprägt ist, desto mehr wird auch das Umfeld einbezogen.
Die Sozialpädagogin und Therapeutin Petra Müller von der Würzburger Beratungsstelle bietet für jeden Betroffenen spezielle Hilfen an. Denn wie für die meisten Süchte gilt auch für das Glücksspiel: der Weg aus der Sucht gelingt leichter mit professioneller Unterstützung.
Die Homepage zur Kampagne www.verspiel-nicht-dein-leben.de bietet Betroffenen und Angehörigen Informationen zum Glücksspiel und zur Sucht, einen Selbsttest und konkrete Ansprechpartner. Kontaktmöglichkeiten: Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme, Friedrich-Spee-Haus, Röntgenring 3, Würzburg, Tel.: 0931/ 386 58 300, petra.mueller@caritas-wuerzburg.de.