Am Festtag der Heiligen Elisabeth von Thüringen versammelten sich auf Einladung des Vorstands und der Leitungskonferenz die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diözesancaritasverbandes im großen Seminarraum in der Franziskanergasse. Umfangreich war die Tagesordnung, groß die Fülle an Informationen und lebhaft die Beteiligung an der Diskussion.
Domkapitular Clemens Bieber würdigte in seinem geistlichen Impuls das Wirken der Heiligen Elisabeth, die im 13. Jahrhundert ihr Herz und die Vorratslager der Wartburg für die Armen öffnete. „Elisabeth galt den Herrschern ihrer Zeit – ähnlich wie Franz von Assisi – als verrückt“, so Domkapitular Bieber. Sie habe nicht die Ökonomie im Blick gehabt, sondern die Sorge um die Leute unterhalb der Wartburg. Dieses „zu Gott hin verrückt sein“, müsse eine christliche Grundhaltung ausmachen, so der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Würzburg. „Auch uns geht es als Caritas in erster Linie um die Menschen, für die wir in unseren Einrichtungen und mit unseren Diensten jetzt und in Zukunft da sein wollen.“
Dass die Caritas auch unter angespannten finanziellen Rahmenbedingungen arbeiten muss, zeigte Michael Sennefelder auf. Der Haushalt 2019 bringe voraussichtlich ein hohes sechsstelliges Defizit mit sich, das nur durch Rücklagen abgefedert werden könne. Sinkende Kirchensteuereinnahmen und gedeckelte Zuschüsse seitens des Bischöflichen Ordinariates würden die Herausforderung erhöhen. „Größter Posten sind und bleiben die Personalausgaben“, so der Finanzfachmann der Caritas. Nicht einmal die Tarifsteigerungen würden im nächsten Jahr durch Kirchensteuermittel ausgeglichen.
Caritas unter den Bedingungen der Gegenwart auf Zukunft hin gestalten, ist eines der zentralen Themen des laufenden Verbandsentwicklungsprozesses. Im kommenden Jahr, darüber informierte Domkapitular Clemens Bieber, werde die Stelle des Caritasdirektors für das wichtige Aufgabenfeld der Ressourcen - Personal und Finanzen - ausgeschrieben. Dies sei das Ergebnis im Caritasrat, dem Aufsichtsgremium des Verbandes. Bis zur Besetzung sei der Vorstand dankbar für die kommissarische Unterstützung durch Manfred Steigerwald. Er leitet bis auf Weiteres die Bereiche Personal und Finanzen.
Caritasdirektorin Pia Theresia Franke und Sabrina Göpfert berichteten über das Projekt Digitalisierung und luden zum Kick-off-Tag 2019 ins Burkardushaus ein. Joachim Fuchs zog eine erste Zwischenbilanz zum großen Umstellungsprozess „Caritas Digital 21“. Neue Hard- und Software seien da und ermöglichten auch neue Formen der Zusammenarbeit, so der IT-Fachmann der Caritas. Die Caritas müsse sich für die Zukunft rüsten.
Angela Lixfeld schaute als Leiterin der Steuerungsgruppe voraus auf das Jubiläum des Diözesanverbandes. Am 23. März 1920 gegründet, wolle die Geschäftsstelle sich 2020 nicht selbst feiern, sondern die Caritas in ganz Unterfranken. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingeladen, ihre Ideen einzubringen.“ Gedacht sei nicht an einen singulären Festakt, sondern an viele kleine und große Veranstaltungen mit und für die Menschen, die jeweils Schlaglichter auf einzelne Aufgaben und Dienste werfen. „Auftakt ist der Vinzenztag im September 2019 in Schmerlenbach“, erläuterte Angela Lixfeld.
Schließlich stellte Felicitas Dietz die Arbeit des Umweltteams vor. Der Anspruch, den das Zertifikat EMAS III mit sich bringe, sei hoch, unterstrich die Beauftragte für das Umweltmanagement in der Geschäftsstelle. Es gehe auch in Zukunft darum, umweltschonend und verantwortlich mit den Ressourcen, etwa mit Energie, Wasser und Papier umzugehen. „Als Umweltteam nehmen wir uns dieser Aufgabe an. Gelingen kann sie aber nur, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert bei der Sache sind.“
Anna Goesmann und Robert Mika von der Psychotherapeutischen Fachambulanz der Caritas nutzten die Personalversammlung, um den Kolleginnen und Kollegen für die Teilnahme am Tag der offenen Tür im Oktober zu danken. Gleichzeitig wurden die Gewinnerinnen – es waren tatsächlich nur Frauen – des Gewinnspiels „Weltreise“ bekanntgegeben.
„Unsere Stärke ist unser Miteinander“, meinte Domkapitular Clemens Bieber. Seit zwei Jahren habe sich das Instrument der Frage- und Antwortrunde in der Personalversammlung bewährt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notieren während der Personalversammlung ihre Anliegen und Fragen auf Moderationskarten. Beate Fleischmann, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV), trägt diese vor; der Vorstand steht spontan Rede und Antwort. Natürlich waren auch bei dieser Zusammenkunft Finanz- und Personalfragen die heißen Eisen. Ebenso standen Fragen zum „Office at Home“ und andere praktische Herausforderungen an.
Zum Fest der Heiligen Elisabeth
Nur das Brot,
das wir anderen zu essen gaben,
wird uns sättigen.
Nur der Kranke,
den wir besuchten,
wird uns die Einsamkeit nehmen.
Nur das Wort,
das anderen Hilfe war,
wird uns trösten.
ur die Kleider,
die wir anderen schenkten,
werden uns vor der Nacktheit bewahren.
Nur die Hand,
die wir anderen hinhielten,
wird uns versöhnen.
Nur die Hoffnung,
die wir anderen schenkten,
wird uns am Leben teilhaben lassen.
(Autor unbekannt)