„Ab dem nächsten Haushalt sollen Landeskirchen und Diözesen ein Prozent zusätzlich zu den bestehenden Programmen für Umweltschutzmaßnahmen ausgeben“. So lautet eines der Ziele, die das bundesweite ökumenische Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement (KirUm) in den nächsten Jahren erreichen will. Rund 130 Vertreter aus Kirchengemeinden, kirchlichen Einrichtungen, Organisationen und Verwaltungen aus ganz Deutschland trafen sich kürzlich im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe, um Ziele und Perspektiven für die nächsten fünf Jahre zu erarbeiten. Neben Edmund Gumpert und Alexander Kolbow, den Umweltbeauftragen der Diözese Würzburg und des Würzburger Kilianeums, waren mit dem stellvertretenden Caritasdirektor Norbert Heilmann und dem Qualitätsbeauftragten Arno Issing auch zwei Vertreter des Würzburger Diözesan-Caritasverbandes dabei. Als bundesweit erste katholische Einrichtung hatte er im Jahr 2003 ein vielbeachtetes Qualitäts- und Umweltmanagement eingeführt.
Im Interesse des praktischen Umweltschutzes möchte das Netzwerk bis 2012 mindestens in der Hälfte der deutschen Landeskirchen und Bistümer geeignete Managementsysteme eingeführt wissen. Zur Sensibilisierung von Verantwortlichen nahmen sich die Kongressteilnehmer vor, im kommenden Jahr Veranstaltungen zur Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ zu organisieren. Die Studie hatte das renomierte Wuppertal Institut im Auftrag vom BUND, von Brot für die Welt und des Evangelischen Entwicklungsdienst erstellt und in Karlsruhe präsentiert.
Wie die vier Würzbuger verfügten viele der Kongressteilnehmer über langjährige Erfahrungen im Umweltmanagement. Daher diskutierten sie vor allem die Weiterentwicklung und Vereinfachung derzeitiger Systeme. Aktuelle Standards, so Heilmanns Resüme, müssten überprüft und ohne Qualitätseinbußen angepasst werden. Der Standard des europäischen Öko-Audits EMAS soll dabei auf jeden Fall gehalten werden. Die Bewahrung der Schöpfung sei für die Kirchen kein neues Thema, erklärte Gumpert. In Zeiten von Klimawandel und Globalisierung habe dieser Anspruch eine neue Aktualität bekommen. Die Verantwortung der Kirchen sei schon allein wegen ihrer vielen Gebäude groß. Das KirUm-Netzwerk möchte diese Verantwortung ernstgenommen wissen. Der badische Landesbischof Ulrich Fischer und der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl bekamen daher zum Abschluss des Zukunftskongresses stellvertretend für ihre Kirchen die sechs wichtigsten Ziele für das Kirchliche Umweltmanagement überreicht.
Infos zum KirUm-Netzwerk sowie Ergebnisse des Zukunftskongresses unter www.kirum.org