Der aus Tansania importierte Würzburger Partnerkaffee verkauft sich immer besser. Mit 41,3 Tonnen Röstkaffeeabsatz im Jahr 2009 übertraf er das Vorjahresergebnis um 6,1 Tonnen. Die unterfränkischen Kupschfilialen sind dabei eine wichtige Handelsschiene. Zwanzig Tonnen des fair gehandelten Kaffees setzten sie in allein in den letzten fünf Jahren um. Grund genug für die Verantwortlichen des Kaffeegeschäfts, die Presse zu einer guten Tasse Kaffee in eine Kupschfiliale einzuladen.
Der Würzburger Partnerkaffee werde bei ihm stark nachgefragt, versicherte Peter Bräutigam, Kupsch-Marktleiter in der Mergentheimerstraße in Heidingsfeld. “Obwohl wir große Platzprobleme haben, ist er aus unserem Sortiment nicht wegzudenken”. Trotz seines Preises von über 6,70 Euro spreche dieser Kaffee immer mehr Käufer an. Viele seiner Kunden suchten immer bewusster ihre Produkte aus und unterstützen gerne kleine Produzenten, so seine Beobachtung. Das gelte gleichermaßen für den Bio-Bereich, die regionale Vermarktung und für fair gehandelte Produkte. Der Absatz des Partnerkaffees steige kontinuierlich, bestätigte auch Kupsch-Vertriebskoordinator Thorsten Geuder, allein im letzten Jahr habe die Steigerung ca. zehn Prozent betragen. “Der Hauptmarkt liegt zwar im Großraum Würzburg, doch der Kaffee wird in allen 31 unterfränkischen Kupschläden vertrieben”.
“Wir unterstützen mit diesem Geschäft in erster Linie die Kleinbauern im südtansanischen Mbinga, der Partnerdiözese des Bistum Würzburg”, erklärte Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, Vorsitzender des Trägervereins "Würzburger Partnerkaffe e.V.". “Für ihr Premiumprodukt zahlen wir ihnen fast den doppelten Weltmarktpreis”. “Jedes verkaufte Pfund erwirtschaftet zusätzlich einen Solidarbeitrag von 38 Cent, erklärte Kaffeegeschäftsführer Klaus Veeh von der Diözese Würzburg. 2009 kamen dadurch 51.000 Euro zustande.
Mit je 9.000 Euro unterstützte der Verein den Bau eines Mädchenwohntrakts der Montessori-Kiloleli School in Mwanza, die Fortbildung für zwei Lehrer an der Kilimandscharo-School of Pharmacy, die Behandlung von Leprapatienten in der Region von Peramiho und den Ausbau der Mazinde Juu-Grundschule in den Usambarabergen. Weitere 15.000 Euro Strukturhilfe bekamen die Kleinbauern der Region Mbinga. Das Konzept des fairen Handels und solidarischer Kooperation gehe auf, so Hein-Rothenbücher weiter. “Seit der Gründung des Vereins konnten wir insgesamt 250.000 Euro Solidarbeitrag für Entwicklungsprojekte in Tansania erwirtschaften”. Der Firma Edeka dankte er für ihre treue Partnerschaft. Allein der Absatz in ihren Kupschfilalen habe in den letzten fünf Jahren 15.300 Euro Solidarbeitrag erwirtschaftet.
Dem 1998 gegründeten Verein “Würzburger Partnerkaffee e.V.” gehören inzwischen zwölf Institutionen und Vereine an. Neben den sieben Gründungsmitgliedern - dem Missionsärztlichen Institut, der Diözese Würzburg, dem evang. luth. Dekanat Würzburg, dem Afrikaclub und Weltladen, den Missionsbenediktinern in Münsterschwarzach und der Stadt Würzburg – sind es inzwischen auch der Diözesan-Caritasverband, das DAHW, der Katholische Frauenbund, der BDKJ Würzburg und der Mwanza e.V. Die meisten Mitglieder pflegen enge partnerschafltiche Verbindungen nach Tansania und unterstützen oder unterhalten dort Projekte in den Bereichen Medizin, Landwirtschaft, Bildung und Infrastruktur. Den Kaffee gibt es in Unterfranken neben den Kupschläden auch in den meisten Eine-Welt-Läden und einigen Kantinen und Gaststätten. Groß- und Kleinabnehmer gibt es jedoch über ganz Deutschland verteilt.