Natürlich wäre es am besten, man würde solche Kuscheltiere gar nicht brauchen, aber das sei leider fernab jeder Realität, erläutert der erfahrene Notfallseelsorger Ulrich Wagenhäuser. Jedes Jahr, so schätzt er, kämen etwa zehn bis 20 Trostkatzen und Tränenbären zum Einsatz. „Die erleichtern uns ganz erheblich den Zugang zu den Kindern“, erläutert Wagenhäuser und berichtet von der Herausforderung, wenn gemeinsam mit der Polizei Todesnachrichten überbracht werden müssten.
Die zweite Seite der Medaille macht Initiatorin Ingrid Pollak deutlich. Sie geht einmal wöchentlich in die Lengfelder JVA und strickt mit den inhaftierten Frauen. Sichtlich gerührt zitiert Pollak eine junge Frau: „Für meine Kinder hatte ich leider nie Zeit, nun schenke ich anderen Kindern ein wenig davon.“ Die gemeinsame Strickarbeit hinter Mauern ist auch für die Einsitzenden ein echter Trost, denn sie können sich austauschen und manches loswerden, was ihnen auf der Seele lastet. „Was die Frauen nicht mit uns besprechen wollen“, macht der stellvertretende Leiter der JVA, Ulrich Mann, klar, ist bei Ingrid Pollak gut aufgehoben.
Wie schon beim Schalprojekt des letzten Jahres, wurde auch diese Aktion von fleißigen Händen außerhalb der JVA unterstützt. Regelmäßig trifft sich der Strickkreis bei Ingrid Pollak und ist dankbar für jeden, der sich noch einbringen möchte. Wer die Arbeit schätzt, aber zwei linke Hände hat, kann durch Wollspende und Nähmaterial die fingerfertige Truppe unterstützen.
Kontakt
Ingrid Pollak
Tel 0931 27 23 97
Mail ingrid.pollak@web.de
Ihre Woll- und Materialspende können Sie hier abgeben:
- Wolle Rödel, Kaiserstraße 9
- Wollmarkt, Marktgasse 1
- Apotheke am Real-Markt, Industriestraße 7
- Caritashaus, Franziskanergasse 3 (Pforte)
- Ingrid Pollak, Pilziggrundstr. 71a