Mit reichlich guter Laune an Bord starteten am Morgen gleich drei Busse in Richtung Nürnberg. „So viele Teilnehmer hatten wir noch nie“, freuten sich der Caritasvorsitzende Domkapitular Clemens Bieber und die Auszubildenden, die den Betriebsausflug in diesem Jahr gemeinsam mit der Geschäftsführung organisiert haben. Um für den ereignisreichen Tag bestens gestärkt zu sein, wartete auf die rund 120 Caritas-Mitarbeiter ein reichhaltiges Frühstücksbüfett in der Straßenambulanz Franz von Assisi in Nürnberg, einer Einrichtung zur ambulanten Pflege von Wohnungslosen im Caritas-Sozialzentrum St. Ludwig. Michael Schwarz, Caritasdirektor von Nürnberg, und Werner Radspieler, emeritierter Weihbischof in Bamberg und gebürtiger Nürnberger, nahmen sich Zeit, um die Gäste aus Würzburg in Mittelfranken herzlich willkommen zu heißen. Bei Brezen, Weißwürsten und vielen anderen Leckereien stimmte sich die gut gelaunte Gruppe auf den Tag ein, bevor Roland Stubenvoll, Leiter der Straßenambulanz, interessante Einblicke in die kostenlosen Versorgungs- und Hilfsangebote der Einrichtung gab. Mehr als 1600 – größtenteils nicht versicherte - Patienten hatte sie 2014 versorgt.
Kulturelles Programm
In der Nürnberger Innenstadt wartete schließlich ein vielseitiges kulturelles Programm auf die Caritas-Mitarbeiter. Wer die historische Altstadt mit ihrer eindrucksvollen Kaiserburg, dem Hauptmarkt, vielen kleinen Gassen, Fachwerkhäusern und Brücken erkunden wollte, konnte an einer Stadtführung teilnehmen. Auch wenn es für die meisten nicht der erste Besuch in der geschichtsträchtigen Stadt war, verfolgten sie gespannt das berühmte „Männleinlaufen“ am Giebel der Nürnberger Frauenkirche, bevor es an der Pegnitz entlang zur Fleischbrücke, dem Henkerhaus, in die Weißgerbergasse sowie zum Dürer-Haus ging, wo die 320 Meter lange Kaiserburganlage imposant in den Himmel ragte. Während der Führung erfuhren die Teilnehmer viele spannende Anekdoten aus der Geschichte einer Stadt, in der trotz 90-prozentiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg noch immer der Charme des Vergangenen weht.
Kirchenführung
Einen kunstgeschichtlichen Ausflug und Meisterwerke weltbekannter Künstler bot die Kirchenführung in St. Sebald. Die Teilnehmer begaben sich hier über die Dächer der mittelalterlichen Kirche. Bevor die vielen Kunstwerke im Innenraum der Kirche besichtigt werden konnten, hieß es nämlich, die Kirchtürme zu besteigen. Danach entdeckten die Teilnehmer unter kundiger Führung die dem Stadtpatron Nürnbergs geweihte Kirche, die auch viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte enthielt. Viel wäre noch zu zeigen gewesen, aber die Auszubildenden hatten den Zeitplan gut im Blick und sorgten dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pünktlich den nächsten Programmpunkt, die Felsengangführung, erreichten.
Faszinierende Felsengänge
Die Felsengänge lockten mit angenehmen 12 Grad und spannenden Einblicken in das unterirdische Nürnberg. Im Laufe der Jahrhunderte gruben die Nürnberger Bürger Gewölbe und Gänge in den Buntsandstein unter ihrer Stadt. Die Keller dienten der Reifung und Lagerung von Bier, zeitweise auch als Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg. Für die Teilnehmer ging es, 18 Meter unter der Erde, durch zahlreiche labyrinthisch wirkende Gewölbe und Gänge. Die eigens ausgebildete Felsenkeller-Führerin versorgte die Gruppe dabei mit vielen interessanten Anekdoten – unter anderem zum Nürnberger Bierkonsum, der 1629 jährlich bei 500 Liter pro Kopf lag.
Besuch des Kinder- und Jugendhauses Stapf
Ein Wiedersehen mit Caritasdirektor Michael Schwarz gab es beim anschließenden Besuch des Kinder- und Jugendhauses Stapf, das als katholisches Heim für Kinder in Not gegründet worden war. Unter der Trägerschaft des Caritasverbandes Nürnberg bietet es – unabhängig von Konfession - verschiedene Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Leiter Franz Ochs begrüßte die Gruppe aus Nürnberg und informierte in der Turnhalle über Geschichte und Angebote der Einrichtung. Dabei wurden die Gäste aus Würzburg mit leckeren Nürnberger Brezen und kühlen Getränken versorgt. In der Kapelle des Kinder- und Jugendhauses sangen alle gemeinsam das Lied „Sankt Michael“, das eigens zur Einweihung der Einrichtung komponiert worden war. Hubert Grauer erklärte sich spontan bereit, seine Kollegen am Klavier zu begleiten, was für eine besondere Stimmung in der kleinen Kapelle sorgte.
Abendessen im Haus St. Elisabeth
Mit vielen Eindrücken und Erlebnissen traten die drei Busse die Heimreise an. Ein letzter Stopp wurde im Haus St. Elisabeth in Kitzingen eingelegt, wo das Team von Einrichtungsleiterin Elisabeth Müller ein reichhaltiges Büffet gezaubert hat. In geselliger Runde ließen es sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schmecken und nutzten die Gelegenheit, mal abseits der Arbeit ins Gespräch zu kommen. Viel gelacht wurde im idyllischen Innenhof der Caritas-Einrichtung, viel geplaudert über das Erlebte. Domkapitular Clemens Bieber bedankte sich bei Elisabeth Müller für die großartige Gastfreundlichkeit. Auch für seine Auszubildenden und die Planung des Betriebsausflugs hatte der Caritasvorsitzende nur lobende Worte. Mit fröhlichen und zufriedenen Gesichtern traten die 120 Caritasmitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Heimreise nach Würzburg an. Der Betriebsausflug war eben ein voller Erfolg.