In der Werkstatt Schmerlenbach der Lebenshilfe Werkstätten e.V. Schmerlenbach wurde Bischof Hofmann schon ungeduldig erwartet. Er nahm sich viel Zeit für den Rundgang durch die einzelnen Abteilungen. „Grüß Gott, wie geht es Ihnen?“, wollte er von jedem wissen und schüttelte unzählige Hände. Ein Mann umarmte den Bischof spontan. In der Werkstatt werden unter anderem Kontaktbrücken für Lenkräder hergestellt. Bischof Hofmann staunte über die vielen Kleinteile und Kabel auf den Arbeitstischen. „Da muss man gut aufpassen mit den einzelnen Teilen.“
Wie leistungsfähig und vielseitig die Werkstätten sind, erläuterte Gesamtgeschäftsführer Reinhard Lippert anhand einiger Zahlen. So werden pro Jahr beispielsweise rund 4,2 Millionen Kontaktbrücken für Lenkräder hergestellt, aber auch 1,1 Millionen Seilschlaufen und fast eine halbe Million vorgefalteter Kartonagen. Rund 110 Kunden werden beliefert, darunter Großkunden aus der Automobil-, der Bau- und der Solarindustrie. In den insgesamt vier Werkstätten der Lebenshilfe – neben Schmerlenbach gibt es Standorte in Aschaffenburg, Großheubach und Stockstadt – arbeiteten derzeit 652 Menschen mit Handicap. Außerdem gehören zur Gesamteinrichtung zwei Tagesförderstätten in Großheubach und Klingenberg sowie drei Wohnheime in Aschaffenburg. Ein viertes werde derzeit in Großostheim gebaut und soll bis zum Jahresende bezugsfertig sein, erklärte Lippert. „Es ist beeindruckend, zu sehen, wie groß die Lebenshilfe ist“, sagte Bischof Hofmann.
Zum Anschluss trafen sich alle Mitarbeiter – mit und ohne Behinderung – in der Kantine, um gemeinsam zu singen und zu feiern. „Das ist heute für mich eine Sternstunde“, sagte Bischof Hofmann. „Ich habe heute so oft gehört: ,Ich bin gerne hier‘ und ,Ich freue mich über die anderen‘. Was hier im Haus geschieht, ist ein großes Geschenk.“ Ein besonders großes Lob hatte er auch für die Arbeit, die in den Werkstätten geleistet wird. „Es ist wichtig, dass alle Lenkräder in Ordnung sind. Sie können stolz darauf sein, und wir sind Ihnen dankbar, dass die Menschen ein gutes Lenkrad haben.“ Er lud alle Mitarbeiter ein, nach Würzburg zu kommen und sich von ihm durch den Kiliansdom führen zu lassen. Als Dank für den Besuch überreichte Werkstatträtin Tamara Losensky Bischof Hofmann eine Flasche Bio-Wein aus eigener Erzeugung – zur Lebenshilfe gehören auch 1,1 Hektar Weinberge – und ein Bild, das ein Mitarbeiter mit Handicap in seinem Ruhestand eigens für den Bischof gemalt hatte.