Seit 25 Jahren gibt es, getragen von Caritas und Diakonie, die Christophorus-Gesellschaft in Würzburg. Zum Geburtstagsfest begrüßte Geschäftsführerin Nadia Fiedler Ehrengäste, Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Politik, Justiz, Behörden und Gesellschaft, Einrichtungsleitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Klientinnen und Klienten im Kardinal-Döpfner-Saal des Burkardushauses.
„Wir haben die Vielfalt der Not im Blick und begleiten seit 25 Jahren die Menschen auf ihrem Weg“, unterstrich Fiedler das Programm der gemeinnützigen Gesellschaft. Ihr Dank, so Fiedler, gelte am Geburtstag vor allem den Einrichtungsleiterinnen und -leitern, den Sozialpädagoginnen und Sozialarbeitern, den Hausmeistern und den vielen im Hintergrund, ohne die die Arbeit der Christophorus-Gesellschaft nicht denkbar und möglich wäre. Ein besonderer Dank gehe an die ehrenamtlich Engagierten, die vor allem in der Wärmestube unverzichtbar seien.
Fiedler würdigte in ihrer Begrüßung die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis, dem Bezirk, der Justiz und den vielen Behörden. „Wir wissen, dass es ohne sie nicht geht, weil sie viel für uns tun. Aber mit etwas Stolz sagen wir auch: Wir wissen, dass auch wir seit 25 Jahren sehr viel tun für die Stadt und die Gesellschaft insgesamt.“
Überleitend zum geistlichen Impuls dankte Fiedler den beiden Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden für die ideelle und materielle Unterstützung. „Bei allem, was in den Kirchen schiefgelaufen sein mag, bin ich dennoch sicher: Ein Staat ohne Kirchen wäre ein kalter Staat.“
Ein Segen sein
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes, und Dekan Dr. Wenrich Slenczka, machten in ökumenischer Verbundenheit deutlich, in wessen Geist und aus welchen Quellen heraus die Christophorus-Gesellschaft seit 25 Jahren ihren Dienst erbringt. „Wir leben in einer Hochglanzgesellschaft“, so Dekan Slenczka "und vergessen dabei oftmals die am Rande." Sich ihnen zuzuwenden bringe erst den göttlichen Glanz in die Welt. Bieber unterstrich den Auftrag, im Geiste Jesu ein Segen für die Menschen zu sein.
Großworte einmal anders
Statt vieler Grußworte, beeindruckte das Schauspielduo Boris Ben Siegel und Julia-Stephanie Schmitt mit einer Performance. Sie lasen aus Interviews, die zuvor mit Klientinnen und Klienten geführt worden waren und gaben damit einen Einblick in prekäre Lebensläufe, die gezeichnet sind von Missbrauch, Sucht, Straftaten und Inhaftierung und doch getragen werden von kleinen und großen Hoffnungen, von der Sehnsucht nach Glück und einer großen Dankbarkeit für Hilfe und Unterstützung. Gerahmt und begleitet wurde die viel gelobte Performance musikalisch von Andrea Dehler, Leiterin der Wärmestube.
Ein besonderes Geburtstagsständchen
„Sie nennen sich die Wärmestubenrocker und hatten nur Zeit für drei oder vier Proben“, begrüßte Nadia Fiedler schließlich einen Spontanchor aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Besucherinnen und Besuchern der Wärmestube auf der Bühne. Stimmungsvoll gratulierten sie, unter Leitung von Andrea Dehler, der Christophorus-Gesellschaft zum Geburtstag und sorgten für gute Unterhaltung. Es durfte kräftig mitgesungen werden.
Geselliger Abschluss
„Was wäre ein Fest ohne Essen.“ Bei schönem Wetter standen die zahlreichen Gäste noch lange zusammen, um bei einem Mittagsimbiss zu plaudern. „Auch so, ohne viele Grußworte, lässt sich feiern“, war immer wieder anerkennend zu hören.
Hintergrund
Die ökumenische Christophorus gGmbH, ist seit 25 Jahren Trägerin zahlreicher sozialer Einrichtungen und Projekte in Würzburg. Sie unterstützt und begleitet insbesondere wohnsitz- und obdachlose Männer und Frauen, Menschen in Haft und nach Haftentlassung. Sie unterhält zudem eine Schuldner- und Insolvenzberatung.
Sebastian Schoknecht | Caritas