Aus Unterfranken war ein Reisebus mit besonderer Hebebühne bei der Wallfahrt dabei, in dem sich ein Team aus 16 ehrenamtlichen Maltesern um die 20 Teilnehmenden aus der ganzen Diözese Würzburg gekümmert hat. Ziel des Malteserteams aus Rettungs- und Pflegekräften, einem Arzt und einer Seelsorgerin war es, den Teilnehmenden eine wunderbare und unbeschwerte Woche zu schenken. „Die Wallfahrt ist eine ganz eigene Mischung aus zutiefst spirituellen Erlebnissen und touristischen Aspekten, die unsere Teilnehmenden sonst so nicht schaffen würden“, so Busleiterin Christina Gold von den Würzburger Maltesern.
Strahlende Augen der Teilnehmenden
Bei den drei Gottesdiensten in den großen römischen Kirchen St. Peter, St. Paul vor den Mauern und Lateransbasilika war die Beteiligung aller erwünscht: Auch die Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer durften wie selbstverständlich ministrieren, die Lesung lesen oder das Malteserbanner tragen – eine besondere Ehre und Gelegenheit, trotz ihrer Behinderung (wieder oder erstmalig) eine Aufgabe im Gottesdienst zu übernehmen. Daneben standen natürlich Erkundungen der Ewigen Stadt auf dem Programm. Die Besichtigung des Kolosseums oder ein Vormittag am Strand von Ostia sind da nur zwei kleine Beispiele. „Manch einer war noch nie mit bloßen Füßen im Sand oder gar im Meer“, erzählt Gold noch immer berührt von den besonderen Momenten der Reise. Mit vereinten Kräften machten es die ehrenamtlichen Malteser möglich, dass solche Wünsche wahr wurden. „Das Strahlen in den Augen unserer Teilnehmenden ist alle Anstrengungen wert“, so Christina Gold, die seit 2003 bei der im Schnitt alle drei Jahre stattfindenden Wallfahrt dabei ist.
Höhepunkt in diesem Jahr war sicher die Sonderaudienz, zu der Papst Leo XIV. am Mittwoch die große Malteser-Pilgergruppe in die vatikanische Audienzhalle eingeladen hatte. Die Menschen im Rollstuhl waren in den vordersten Reihen dabei und nach einer kurzen Begrüßung und einem gemeinsam gebeteten Ave Maria ging der Papst durch die Reihen und widmete jedem und jeder Einzelnen seine Aufmerksamkeit. Auch die unterfränkischen Pilgerinnen und Pilger konnten dem Oberhaupt der Katholischen Kirche so aus nächster Nähe begegnen. Und sogar kurze Gespräche waren möglich, so dass Michael Lieb den Papst spontan auf Englisch zum Katholikentag 2026 nach Würzburg eingeladen hat: „Vielleicht nimmt er die Einladung ja an“, so der nichtsehende Würzburger voller Zuversicht.
Dem Heiligen Vater ganz nah
In der Hoffnung auf eine persönliche Begegnung hatte Gabriele Kullmann aus Aschaffenburg ein selbstgemachtes Büchlein mit einem Brief an den Heiligen Vater vorbereitet, das sie ihm übergeben konnte. Und Erika Edelmann aus Schweinfurt traute sich sogar, ein Selfie mit dem Papst zu machen: „Ich hab nicht die Security sondern gleich ihn selber gefragt“, zeigte sich die 81-Jährige begeistert von der Offenheit des Kirchenoberhauptes.
„Und wir Malteser standen hinten und haben uns so sehr mit unseren Teilnehmenden gefreut“, berichtet Christina Gold von den Emotionen im Team. Sie ergänzt: „Diese Begegnung bedeutet echte Wertschätzung und gibt den Menschen Kraft für den oft beschwerlichen Alltag mit Behinderung oder Krankheit.“
Malteser Hilfsdienst Diözese Würzburg