Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement in der Kirche von Würzburg hat Bischof Dr. Franz Jung am Montagabend, 7. Juli, beim Kiliani-Gottesdienst für Räte und Politiker Dr. Harald Ebert (Würzburg), Hans-Georg von Mallinckrodt (Gamburg), Professor Dr. Klaus Reder (Würzburg) sowie Norbert Baumann (Schweinfurt) im Namen von Papst Leo XIV. den päpstlichen Silvesterorden verliehen. „Ihr jeweiliges Engagement verdient unser aller Dank und Anerkennung. Als Bischof ist es mir daher eine große Freude, dass der Heilige Vater meinem Vorschlag entsprochen hat, Ihre Verdienste in besonderer Weise zu würdigen“, sagte der Bischof. Die Geehrten stünden zudem stellvertretend für viele im Bistum.
Drei der Geehrten haben einen direkten Bezug zur unterfränkischen Caritas:
So hat sich seit vier Jahrzehnten Dr. Harald Ebert der Bildung und Ausbildung junger Menschen in Unterfranken verschrieben. Seit 2002 leitet er die Caritas-Don Bosco-Berufsschule, eine Einrichtung der Caritas-Schulen gGmbH, in Würzburg. „,Seine Schule hat er in herausragender Weise geprägt und zu einer profilierten Einrichtung gestaltet“, würdigte Bischof Jung den engagierten Pädagogen. Die innovativen Konzepte nähmen stets Maß an den aktuellen Bedarfen junger Menschen, deswegen genieße Eberts Arbeit hohes Ansehen. Davon gebe der Deutsche Schulpreis Zeugnis, der seiner Einrichtung 2015 verliehen wurde. Auch in kirchlichen und kommunalen Gremien und Verbänden sei Ebert ein Fürsprecher der Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien. „Sein Engagement umfasst eine große Bandbreite, angefangen beim Amt des Diözesanvorsitzenden der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) über die langjährige Mitarbeit im Diözesanfamilienrat des Familienbunds der Katholiken (FDK) bis hin zum Amt des Sprechers des Würzburger Ombudsrats.“ In allen Facetten seines Wirkens habe er den Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Deswegen habe er bei der beruflichen Bildung für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf immer abgelehnt, nur die Kosten im Blick zu haben. Mit Fachkompetenz und Verantwortungsbewusstsein habe er Unterstützer und Geldgeber von seinen Ansätzen überzeugt. Die katholische Soziallehre, deren Bedeutung er in fundierten Beiträgen immer wieder herausstellte, sei das Fundament seiner Arbeit. Im Netzwerk der Caritas gelte er als kompetenter, verlässlicher und angesehener Akteur.
Im Malteser-Orden, einem Fachverband der Caritas, stellt Hans-Georg von Mallinckrodt seit Jahrzehnten seine enge Verbindung zur katholischen Kirche unter Beweis. Dem Malteser-Hilfsdienst gehört er seit 1993 an, im Jahr 1998 erfolgte seine Investitur in den Souveränen Ritterorden. „Im Jahr 2002 wurde er mit der Aufgabe als Diözesanleiter des Malteser-Hilfsdiensts in der Diözese Würzburg betraut, ein Ehrenamt, das er mehr als 21 Jahre intensiv und mit großem Geschick ausübte“, begründete Bischof Dr. Franz Jung die von Papst Leo XIV. initiierte Auszeichnung. Von Mallinckrodt habe es dabei verstanden, ein breites Spektrum von Diensten zusammenzuhalten und zu leiten, das vom Katastrophenschutz über den Rettungsdienst bis zur Hospizarbeit reichte. „In zahlreichen Herausforderungen erwies er sich den haupt- und ehrenamtlich Engagierten als kompetente Führungskraft.“ Deswegen sei er zur Verabschiedung für den Einsatz für den Malteser-Hilfsdienst mit der Malteser-Verdienstplakette in Silber geehrt worden. Wie der Bischof weiter ausführte, habe von Mallinckrodt sich immer um einen engen Kontakt zur Kirche bemüht. „Stets verstanden Sie das Wirken des Malteserordens in seiner 900-jährigen Tradition als konkreten Ausdruck christlicher Nächstenliebe und wollten dieses Profil auch im Alltag des Hilfsdiensts gewahrt wissen.“
Für eine lebenswerte fränkische Heimat setzt sich Professor Dr. Klaus Reder seit Jahrzehnten ein. In mehr als 25 Jahren habe er durch die Schärfung des Bewusstseins sowohl für christliche Traditionen als auch für das jüdische Kulturerbe Frankens einen profilierten Heimatbegriff entwickelt, der selbstbewusste Rückschau mit Verantwortung für die Zukunft verbinde. Zudem habe Reder sich in vielfältigen kirchlichen Verbänden und Gremien engagiert, unter anderem fast vier Jahrzehnte im Diözesanrat der Katholiken. Von seinem Einsatz für die Heimat zeuge aber nicht zuletzt sein Wirken in der Gemeinschaft Sant‘Egidio seit 1983. „Als langjähriges Mitglied des Würzburger Ortsvorstands hat er nicht zuletzt durch erfolgreiches Fundraising die wertvolle Arbeit der Gemeinschaft für Menschen in Notsituationen mitgetragen und gefördert.“ Überregional sei er zudem 16 Jahre Vertreter seiner Gemeinschaft beim ZdK sowie ein Jahrzehnt lang Mitglied des Weltrats von Sant'Egidio gewesen. „Auf höchster Ebene war er hauptverantwortlich für die deutsche Beteiligung an den Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft, zuletzt 2024 in Berlin.“ Reder habe gezeigt, was lebendige Kulturpflege sein könne. Seine wissenschaftlich stets fundierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit habe sich nie im Rückblick erschöpft, sondern sei immer Ausgangspunkt für die Gestaltung der Zukunft gewesen. „Die Vollendung der Bischofsreihe in der Germania sacra – übrigens als einziges deutsches Bistum – ist wesentlich Ihrer Förderung zu verdanken“, betonte der Bischof.
Nach dem Gottesdienst gratulierte unter anderem Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg e. V., den drei Geehrten herzlich. Er freue sich sehr über deren Auszeichnung und sei dankbar für solch engagierte Personen im unterfränkischen Caritasnetzwerk, so Bieber.
Markus Hauck | POW