Domkapitular Clemens Bieber nutzte den Rahmen der Pressekonferenz, um sich bei den etwa 17.000 beruflich und 20.000 ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern zu bedanken, die sich unter dem Dach von Kirche und Caritas für ihre Mitmenschen einsetzten. Gerade in der Pandemie habe die Caritas gezeigt, dass sie ein „starkes Stück Kirche“ sei. „Das Motto ‚Not sehen und handeln‘, leitet unseren Dienst“, unterstrich der Vorsitzende des Verbandes. Corona habe dem Diözesanverband, der auf 100 Jahre seines Wirkens in Unterfranken zurückschauen konnte, das Feiern zwar verdorben, dafür habe aber der aktive Dienst den Jubiläumsgedanken „Feuer & Flamme“ in der Fläche gezeigt. „Wir sind für die Menschen da: in der Altenhilfe, in Kindertageseinrichtungen, der Jugendhilfe und Behindertenarbeit, in Beratungsdiensten, Armenfürsorge und Gemeindecaritas“, nannte Bieber einige Beispiele.
Soziale Arbeit kostet Geld
„Mit den vielen rechtlich eigenständigen Trägern unter dem Dach der Caritas bewegen wir im Jahr ein Gesamtumsatzvolumen von über 600 Mio. Euro“, erläuterte Bieber. Dafür seien bislang jährlich etwa 21 Mio. Euro aus Kirchensteuermitteln notwendig gewesen. „Sie sind der Hebel, mit dem wir das große Rad bewegen können.“ Die Caritas leiste ihren Beitrag zu Einsparungen. „Wir sind keine gewinnorientierte Organisation im sogenannten sozialen Markt und müssen in einigen Bereichen sogar Geld mitbringen. Soziales Engagement kostet eben Geld.“ Bieber dankte Bischof Franz Jung für das klare Bekenntnis zur Armenfürsorge im Bistum Würzburg und für die Zusage, dass beim Einsatz für das ungeborene Leben keine Einsparungen vorgesehen seien. Für das Jahr 2021 wurden der Caritas bislang 17,5 Mio. zugesagt. „Wenn wir sparen, dann dort, wo es nicht die Armen trifft. Wir schauen uns die Strukturen und den Overhead immer wieder genau an“, so Bieber. „Es geht um den Auftrag und die Sendung Jesu zum Dienst am Menschen.“
Sebastian Schoknecht