Unter großer Anteilnahme aus Kreisen des Caritasverbandes, der Gemeinden Kürnach und Hammelburg und im Beisein vieler Vertreter aus Politik und Kirche wurde am vergangenen Freitag Norbert Heilmann, stellvertretender Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, in seinem Wohnort Kürnach beigesetzt. Den Gottesdienst in der vollbesetzten Pfarrkirche hielten neben den Ortspfarrern Joachim Bayer und Matthias Karwath auch die Domkapitulare Clemens Bieber und Dietrich Seidel als aktive und ehemalige Caritasvorsitzende. Die musikalische Begleitung gestalteten die Kürnacher Gruppe „Intakt“ und der Caritas-Chor unter Leitung von Angela Lixfeld.
„Die Lebens- und Glaubensgeschichte von Norbert Heilmann, sein Einsatz, sein Wirken lassen aufscheinen, was „caritas“ mit dem kleinen „c“ geschrieben aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet: Liebe, die sich in konkretem Tun zeigt“, sagte Bieber im Requiem. „Norbert Heilmann hat in all den verschiedenen Aufgabenstellungen und Herausforderungen immer den Grundauftrag im Blick gehabt: den Menschen im Geist Jesu zu dienen, ihnen zu einem menschenwürdigen, zu einem gottgewollten Leben zu verhelfen, ihnen also im besten Sinne des Wortes gerecht zu werden.“ Heilmann, so Bieber, sei beseelt gewesen von einer bewundernswerten Großherzigkeit, und er habe daran geglaubt, dass sich trotz mancher Schwierigkeiten eine gute Lösung ergeben werde. „Seine geradezu himmlische Gelassenheit war verwurzelt in seinem Vertrauen auf Gott.“ (s.u.)
Caritasdirektor Martin Pfriem skizzierte den Lebenslauf seines Stellvertreters, der während seines Urlaubes überraschend im Alter von sechzig Jahren verstorben war. Heilmann, geboren am 24.01.1950 in Völkersleier, studierte Sozialpädagogik an der Universität Tübingen und begann seine Tätigkeit beim Diözesan-Caritasverband am 1.11.1977 als Dipl. Pädagoge im Referat Katholische Kindergärten. Nach seiner Elternzeit von 1988 bis 1991 kam er in den Caritasverband zurück und wechselte in das Referat Sonderschulen, Tagesstätten und Frühförderung in der Abteilung Kinder-, Jugend-, Behindertenhilfe. Als passionierter Musiker übernahm er wieder die Leitung des Caritaschores, mit dem er in über 25 Jahren viele Auftritte bei Gottesdiensten und Veranstaltungen der Caritas hatte. Seit dem 01. April 1993 leitete Norbert Heilmann die Abteilung Gesundheit-, Familien- und Altenhilfe und war Referent für Hospizarbeit. Am 1. September 2002 wurde er zum stellvertretenden Caritasdirektor berufen. Seither war er maßgeblich für die Einführung eines kombinierten Umwelt- und Qualitätsmanagements zuständig, welches der Würzburger Verband damals als erster großer kirchlicher Träger in Deutschland einführte. Norbert Heilmann hinterlässt seine Ehefrau und drei erwachsene Kinder.
Mit sehr persönlichen Zitaten aus dem Kondolenzbuch im Caritashaus skizzierten Roland Giegerich und Beate Fleischmann, die MAV-Vorsitzenden des Caritasverbandes, den Verstorbenen. „Lieber Norbert Heilmann, mit ihrer ganzen Art haben Sie für mich Caritas verkörpert und ausgestrahlt. Sie waren für mich immer ein Ansprechpartner, wenn es um schwierige Fragen ging und Sie konnten mir jedes mal weiterhelfen. Ich werde Ihre Art als Mensch, Chorleiter und einfach Sie sehr vermissen.“ (s.u.)
Herzliche Worte des Abschieds sprach ein Vertreter des Kürnacher Pfarrgemeinderats, dem Norbert Heilmann von 1998 bis 2006 vorgestanden hatte. In dieser Zeit hatte sich Heilmann auch als Kantor, Lektor, Kommunionhelfer und Gründungsmitglied der Musikgruppe Intakt, als Motor des Arbeitskreises Mission Entwicklung Frieden, als Gestalter vieler Familiengottesdienste und als aktives Mitglied im Familienkreis engagiert.
Von Hammelburger Zeiten, wo Heilmann einen Großteil seiner Jugend verbracht hatte, sprach einer seiner Jugendfreunde. Heilmann hatte dort viele Jahre zu einer Jugendgruppe gehört und sich später im BDKJ als Jugendleiter engagiert. Beim Hammelburger Chor, dem er seit Jugendzeiten angehörte, hatte er bis vor wenigen Jahren noch aktiv mitgesungen. Zum Dank sangen ihm seine langjährigen Chorfreunde bei der anschließenden Beerdigung einen bewegenden Abschied.