Würzburg: Es scheint exotisch, entspannend und einfach "hip" zu sein. Das Rauchen von Wasserpfeifen hat sich in den letzten Jahren unter Jugendlichen etabliert. "Es ist doch nur Wasser, das inhaliert wird. Mit den Gefahren von Zigaretten hat das nix gemein." Weit gefehlt, warnt nun das Drogenpräventionsprojekt MindZone. Das Rauchen von Wasserpfeifen - Shishas genannt - ist genau so gesundheitsgefährdend wie das Rauchen von Zigaretten.
Der durch Wasser abgekühlte und durch Fruchtaromen abgemilderte Tabakrauch kratzt weniger im Hals und wird somit tiefer inhaliert als Zigarettenrauch. Dies kann besonders für unerfahrene Raucher gefährlich sein. Da beim Wasserpfeifenrauchen größere Mengen Teer, Kohlenmonoxid und Nikotin aufgenommen werden als über Zigarettenrauch, liegt das Abhängigkeitspotential bei Wasserpfeifen erheblich höher. Neben Nikotin wurden im Wasserpfeifenrauch Krebs auslösende Substanzen wie Arsen, Chrom und Nickel in höheren Konzentrationen nachgewiesen. Die vielfach gemeinschaftliche Nutzung der Mundstücke begünstigt die Übertragung von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Hepatitis oder Herpes.
Auch Pilz-Infektionen durch mangelnde Hygiene sind bekannt. Für das Rauchen von Wasserpfeifen gelten die gleichen Vorschriften des Jugendschutzgesetzes, die seit dem 1. September 2007 für den Zigarettenkonsum gültig sind. Verkauf und öffentlicher Konsum von Wasserpfeifentabak für Jugendliche unter achtzehn Jahren sind darin verboten. Doch die Risiken des Wasserpfeiferauchens kennen sie meist nicht. Vielmehr herrscht der weit verbreitete Irrglaube, das Wasser in der Shisha filtere alle Schadstoffe heraus.
Mit einer neuen Kampagne richtet sich MindZone, das vom bayerischen Gesundheitsministerium finanzierte Drogenpräventionsprogramm der Caritas, daher an junge Heranwachsende. MindZone ist seit vier Jahren im Großraum Würzburg unterwegs. Jugendliche Ehrenamtliche, sogenannte "Peers", unterstützen die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter Ellen Herkommer und Bastian Dieblich. In Clubs, Diskotheken und auf Festivals klären sie über die Gefahren und den Missbrauch von Partydrogen auf. Durch Aktionen wie Airbrushtatoos, Partyfotos oder ein Quiz zum Thema Drogen werden die Jugendlichen auf den mobilen Einsatzstand aufmerksam gemacht. MindZone setzt nicht auf Abschreckung oder Verbot von Drogen, sondern möchte bei den jungen Menschen ein Risikobewusstsein schaffen.
Kontakt:
MindZone, Franziskanergasse 3, 97070 Würzburg, Telefon 0931 386-66733,
ellen.herkommer@mindzone.info www.mindzone.info