In den bayerischen Einrichtungen der Behindertenhilfe wird ein neues Instrument zur Bedarfserhebung erprobt. Auch die Einrichtung der Caritas in Unterfranken sind aufgerufen, sich bis Ende Juni an der Pilotphase des Projekts „BIBay“ zu beteiligen. Mit dem neuen „bayerischen Bedarfsermittlungsinstrument“, so der offizielle Name des Projekts, soll das bisherige Gesamtplanverfahren an neue Regelungen in den Teilhabegesetzen von Bund und Land angepasst werden.
„Die Menschen mit Behinderung sollen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können. Der ausgearbeitete Fragebogen soll der Gesprächsfaden sein, um zu erfahren, wie Menschen mit Behinderung leben und arbeiten wollen. Deshalb soll der Fragebogen getestet werden, damit festgestellt werden kann, ob die Menschen die Fragen gut beantworten können und ob damit die Chance auf Teilhabe ermöglicht werden kann“, sagt die Fachfrau Margarete Meißner.
Caritas ruft zur Teilnahme an "einzigartigem Vorhaben" auf
Ursprünglich ab März sollte der neugefasste Fragebogen mit Hilfe von mehreren hundert Menschen mit Behinderung sowie Fachkräften aus der Behindertenhilfe erprobt werden. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten die Vorbereitungen für den Testlauf erst Ende Mai beginnen. In einem Schreiben an Träger und Einrichtungen der Eingliederungshilfe ruft der Bayerische Bezirketag dazu auf, sich an der Pilotphase zu beteiligen.
Bereits in der Pfingstwoche hatte auch der Caritasverband für die Diözese Würzburg seine Dienste, Einrichtungen und Gesellschaften aufgerufen, sich für die „Pilotphase BIBay“ zu melden. Caritasdirektorin Pia Theresia Franke sprach von einem „einzigartigen Vorhaben“. Zugleich würdigte sie es als eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der im Bundesteilhabegesetz festgeschriebenen Ziele.
Kilian Martin