Besorgte Blicke richteten sich am Samstag, 13. November, zum wolkenverhangenen Novemberhimmel über der Würzburger Rüdigerstraße. Die Zweifel, ob das Wetter wohl halten werde, wichen allerdings schnell einem Funkeln in den Gesichtern der Leute, als ein neunköpfiges Ensemble der Laurentius-Musikanten aus Heidingsfeld die schmale Querstraße gleich hinter dem Mainfranken-Theater mit eindrucksvollem Bläserklang beschallte. Sogar unbeteiligte Passanten oder Autofahrer blieben stehen und hielten einen Moment inne, um der Musik zu lauschen und mit Applaus und erhobenem Daumen ihre Anerkennung gegenüber den Musikanten zum Ausdruck zu bringen.
Zahlreiche Menschen hatten sich voller Vorfreude vor der Wärmestube zum traditionellen Herbstfest des Fördervereins Wärmestube e. V. eingefunden, um an diesem Tag für ein paar Stunden die Alltagssorgen hinter sich zu lassen und sich stattdessen auf musikalische und kulinarische Art verwöhnen zu lassen.
Der Metzgermeister Michael Wolz aus Estenfeld stellte auch dieses Jahr wieder großzügigerweise ein vielfältiges Buffet bereit, und seine Mitarbeiterin Helga Becker und ihre Freundin Gitti Krüger haben es sich nicht nehmen lassen, das Mittagessen höchstpersönlich an die Gäste der Wärmestube auszugeben; ehrenamtlich versteht sich. Das ortsbekannte Duo ist in der Wärmestube gern gesehen und sehr beliebt, da ihnen der persönliche Kontakt zu den Gästen der Wärmestube und der achtungsvolle Umgang mit diesen eine Herzensangelegenheit ist, die ihnen von allen Beteiligten hoch angerechnet wird.
Und so fand Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder als Vorsitzender des Fördervereins Wärmestube in seiner Begrüßung auch anerkennende und wertschätzende Worte für die Menschen, die im Kleinen und im Großen zum Gelingen dieses Festes beigetragen und somit den Bedürftigen einen erholsamen Nachmittag beschert haben. Besonderer Dank galt den Laurentius-Musikanten unter der Leitung von Maria Mitnacht, dem großzügigen Metzger Michael Wolz, den Diensthabenden aus der Wärmestube: Andreas Schick und Praktikantin Antonia Mitnacht und dem bewährten Team vom Förderverein: Barbara Stehmann und Bernhard Christof, das sich von den pandemiebedingten Herausforderungen und Einschränkungen nicht hat beirren lassen und das Fest einfach von drinnen nach draußen verlegte.
„Sie alle haben mit Ihrem Engagement nicht nur heute bewiesen, was möglich ist, wenn die Menschen zusammenhalten“, so Paul Lehrieder. Ebenso wandte er sich an die Gäste der Wärmestube mit den Worten: „Die Wärmestube soll Ihnen gerade in Erwartung eines in vielerlei Hinsicht harten Winters einen Ort bieten, an dem Sie sich aufgehoben und angenommen fühlen dürfen und an dem Sie trotz oder gerade wegen Ihrer herausfordernden Lebenssituationen Ihren Platz haben. Ihren Platz im Zentrum der Stadt Würzburg. Ihren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft.“
Alicia Kühn