Mit dem kirchlichen Segen ist Tanja Kraev als neue Leiterin des Mehrgenerationenhauses St. Elisabeth in Kitzingen eingeführt worden. Sie folgt auf Petra Dlugosch, die die Einrichtung seit ihrer Gründung im Jahr 2007 geleitet hatte. Zur Feier der Stabübergabe im einzigen von der Caritas getragenen Mehrgenerationenhaus in Unterfranken kamen am Dienstag Vertreter zahlreicher Kooperationspartner in St. Elisabeth zusammen.
Eine leider schlechte Nachricht brachte Georg Sperrle, Geschäftsführer des Trägers Caritas-Einrichtungen gGmbH aus Würzburg, gleich zu Beginn der Feier zur Sprache: Die geplante symbolische Stabübergabe an Kraev durch die Vorgängerin Petra Dlugosch werde an diesem Tag ausfallen, da diese kurzfristig krankheitsbedingt fernbleiben musste. „Umso mehr freuen wir uns, dass Frau Kraev heute da ist und wir aus der Stabübergabe nun eben eine Einführung machen“, so Sperrle.
Das Mehrgenerationenhaus bringt Menschen zusammen
In seiner Begrüßung erinnerte Sperrle an die 15-jährige Geschichte des Mehrgenerationenhauses, die eng mit der Person Petra Dlugosch verknüpft ist. Sie sei es gewesen, die im Jahr 2007 die Idee hatte, auch in St. Elisabeth eine solche Einrichtung aufzubauen. Mit kreativen Methoden und Ansätzen seien seither unzählige Menschen aller Generationen miteinander in Kontakt und Austausch gebracht worden. „Es ist das, was das Mehrgenerationenhaus ausmacht: Es bringt Menschen zusammen“, so Sperrle. In diesem Sinne sei hier auch das erst kürzlich neu vorgestellte Motto des Bistums Würzburg bereits lange gelebt worden: „Christsein unter den Menschen.“
In seiner Ansprache lies der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbands, Domkapitular Clemens Bieber, die Teilnehmer der Feier an persönlichen Kindheitserinnerungen teilhaben. Es sei für ihn bis heute ein Glück, dass er in einen kleinen Heimatort mit damals nur 2.000 Einwohnern geboren worden sei. „Dort kannte jeder jeden“, so Bieber. In den Häusern seiner Nachbarschaft standen nicht nur die Türen jederzeit offen, man nahm auch an der Situation seiner Mitmenschen Anteil. „So haben wir als Kinder schon das Leben in seiner ganzen Bandbreite kennengelernt.“
Für ein solidarisches Miteinander sei es unerlässlich, die „Ausformungen des Lebens“ kennenzulernen, betonte Bieber. Was jedoch in seiner Kindheit noch Normalität war, sei über die Jahrzehnte weithin verschwunden und müsse heute wieder mühsam aufgebaut werden. „Deswegen ist dieses Angebot des Mehrgenerationenhauses St. Elisabeth so unendlich wichtig für die soziale Kultur des Miteinanders“, betonte der Vorsitzende des Caritasverbands. Für ihre Aufgabe, diese Einrichtung zu leiten, erhalte Tanja Kraev heute durch ihn den kirchlichen Segen, erklärte Bieber. Im Haus selbst aber sei dieser schon lange zu spüren: „Wo wir uns gegenseitig zum Leben verhelfen, wirkt Gottes Segen.“
Weitere gute Wünsche für Kraevs Wirken im Mehrgenerationenhaus wurden in Form von Fürbitten vorgebracht. Stellvertretend für die Menschen, die in der Einrichtung zusammentreffen, brachten Mitarbeiterinnen sowie Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung diese in der Feier vor.
Dank und gute Wünsche aus Stadt und Landkreis
Den hohen Stellenwert des Mehrgenerationenhauses St. Elisabeth für das Kitzinger Sozialleben machte das breite Spektrum an Gästen der Feier sichtbar. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Kirche, Ehrenamt und Politik waren zu der Feier im Innenhof des ehemaligen Kapuzinerklosters gekommen, unter ihnen auch Oberbürgermeister Stefan Güntner.
Für die Stadt Kitzingen ergriff der bisherige Hauptamtsleiter Ralph Hartner das Wort. Er erinnere sich noch gut daran, wie Petra Dlugosch im Jahr 2007 auf ihn mit der Bitte um Unterstützung für das neue Angebot zugekommen sei und ihn mit ihren Ideen direkt eingenommen habe. Daraus sei eine fruchtbare Zusammenarbeit erwachsen. Während sich nun im Mehrgenerationenhaus ein Wechsel vollziehe, gelte das auch für Hartners Aufgabenbereich bei der Stadt Kitzingen, weshalb er auch seinen Nachfolger, Peter Grieb, zur Feier mitgebracht habe. Mit dem gemeinsamen Start hätten die neuen Kooperationspartner beste Voraussetzungen für ein positives Wirken: „Wenn die Zusammenarbeit in Zukunft nur halb so gedeihlich wird, wie sie bislang war, wird es auch in Zukunft für alle sehr gut werden!“
Mit ebenso wohlwollenden Worten überbrachte die stellvertretende Landrätin Susanne Knof die Grüße des Landkreises. Sie sei überzeugt, dass die bislang „sehr gute Zusammenarbeit“ auch künftig fortgeführt werde. Das Mehrgenerationenhaus in der Kitzinger Altstadt sei eine sehr wertvolle Einrichtung. „Alle profitieren davon.“ Der neuen Leiterin Kraev wünschte Knof eine glückliche Hand bei der Umsetzung ihrer Ideen und der Überwindung auch mancher Unsicherheit, die mit der neuen Aufgabe verbunden sein möge. Dazu gab sie ihr einen einfachen Rat mit auf den Weg: „Rechnen Sie mit dem Guten!“
Kilian Martin | CEG