"Mach dich stark für starke Kinder". Unter diesem Motto schreibt der Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V. zum zweiten Mal seinen Vinzenzpreis aus. Die Aktion ist eingebettet in die über drei Jahre laufende "Befähigungsinitiative". Mit dieser bundesweiten Kampagne will der Deutsche Caritasverband auf die Situation benachteiligter Kinder und Jugendlicher aufmerksam machen und sich für ihre Förderung, Wertschätzung und ihre Chancen am Arbeitsmarkt einsetzen. Der Vinzenzpreis richtet sich an unterfränkische Kommunen, Jugendgruppen und -verbände. Namensgeber ist der Patron des Würzburger Diözesan-Caritasverbandes, der Hl. Vinzenz von Paul.
Die Startchancen in das Leben sind für junge Menschen sehr unterschiedlich. Das Elternhaus und die daraus resultierende Wertschätzung und Unterstützung von Bildung, das soziale Umfeld, die Infrastruktur der Gemeinde, in der sie leben, der Kulturkreis, aus dem sie kommen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ihrer Heimatregion bestimmen maßgeblich ihren späteren Lebensweg. Gute Schul- und Berufsausbildung und das Gefühl, geschätzt und gebraucht zu werden, sind Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben. Doch ist das überall die Realität?
Die Caritas will's wissen und ruft Jugendgruppen und Jugendverbände auf, diese Frage zu beantworten. Welche Erwartungen haben junge Menschen an die Gesellschaft und das Leben? Wie sehen sie aus? Gibt es Hindernisse oder Benachteiligungen, welche Lösungen können entwickelt werden? Wer ist in ihren Augen verantwortlich und was würden sie ändern, wenn sie könnten? Was ist nötig, um Kinder und Jugendliche stark zu machen? Die Arbeiten können als Musik oder Bildbeitrag, als Film, Collage, Präsentation, Website oder Textbeitrag (max. drei Seiten) eingereicht werden.
Der zweite Teil des Preises richtet sich an unterfränkische Kommunen. Die Zukunft und Überlebensfähigkeit kommunaler Gemeinschaften ist abhängig von einem stetigen Nachwachsen neuer Generationen. Wenn jedoch - mangels Nachwuchs - in kleineren Kommunen die letzte Kindertageseinrichtung und die einzige Grundschule schließt, wenn die Jugendtreffs nicht mehr existieren, wenn auch in größeren Kommunen heimatnahe Ausbildungsplätze nicht mehr zur Verfügung stehen, Sport und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche fehlen oder stark vernachlässigt werden, dann besteht nur noch wenig Anreiz für junge Familien, sich hier niederzulassen. Ist dieser Teufelskreislauf erst einmal in Gang gesetzt, lässt er sich nur schwer stoppen. Jugendliche starten in solchen Gemeinden mit vielen Hindernissen ins Leben. Soziale Brennpunkte sind keine Werbung für Neuansiedlungen.
Daher ruft die Caritas Kommunen auf, ihre Bemühungen darzustellen, wie sie junge Menschen fördert, welche Programme sie hierzu entwickelt haben, wo sie ihre Zukunft sehen. Haben sie in ihrer Gemeinde soziale Brennpunkte, was können sie ändern, was nicht? Welche positiven Bespiele lassen sich dokumentieren, wo sich Kommunen erfolgreich für benachteiligte Kinder und Jugendliche eingesetzt haben? Wo haben kleinere Kommunen eine jugendgerechte Infrastruktur, wo treten größere Kommunen als Beschäftigungsträger auf, um Jugendlichen ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung eine Chance zu geben? Die Beiträge können als Textbeitrag (max. drei Seiten), Film oder Präsentation eingereicht werden.
In jeder Kategorie werden drei Preise verliehen. Das gesamte Preisgeld beträgt 5.000 Euro. Die Bewertung der Arbeiten erfolgt durch eine Jury aus Mitarbeitern der Caritas, des Bischöflichen Ordinariats, Wissenschaftlern und Pädagogen. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendgruppen und -verbände in der Diözese Würzburg und unterfränkische Kommunen. Einsendeschluss für die Beiträge ist der 13. Juli 2007. Die öffentliche Preisverleihung findet im Rahmen des Vinzenztages des Diözesan-Caritasverbandes am 21. September 2007 im Beisein des Würzburger Bischofs Dr. Friedhelm Hofmann in Würzburg statt.
Weitere Infos bei Dr. Ludger Heuer, Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit, Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V., Franziskanergasse 3, 97070 Würzburg, Tel. 0931/386-66689, Fax: 0931/386-66681, E-Mail: heuerl@caritas-wuerzburg.de