Großes Lob erhielten kirchliche Umweltschutzprojekte aus der Diözese Würzburg bei einer Fachtagung des Landes-Caritasverbandes in der Katholischen Akademie am vergangenen Dienstag in München. „Der Würzburger Diözesan-Caritasverband hat in seiner Geschäftsstelle umfassende Umweltmanagement-Maßnahmen eingeführt, die vorbildlich für ähnliche Einrichtungen sind“, sagte Wolfgang Lazik, Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums.
In der Geschäftsstelle des Würzburger Diözesanverbandes seien in den letzten sieben Jahren „ohne große Investitionen“ rund 80.000 Euro an Energiekosten eingespart worden, erklärte Arno Issing, der Qualitätsbeauftragte des Würzburger Verbandes. Mit Einverständnis der Mitarbeiter sei die Raumtemperatur von 23 auf 21 Grad abgesenkt worden, man bedrucke Kopien doppelseitig, verwende nur noch Umweltschutzpapier und spare Wasser durch den Einbau von Durchflussbegrenzern. Edmund Gumpert, der Umweltbeauftragte der Diözese Würzburg, referierte über ökologische Anforderungen an Einrichtungen der Caritas. Er rief zu Energieeffizienz und dem Wechsel zu erneuerbaren Energien auf. Beim Einkauf von Geräten, Lebensmitteln, Büroartikeln oder Reinigungsmittel dürfe nicht allein nach dem Kriterium „möglichst billig“ entschieden werden. „Ein nachhaltiges, zukunftsverträgliches Beschaffungswesen trägt ebenso den Kriterien regional, biologisch, ökologisch, sozial, fair gehandelt Rechnung“, so Gumpert. Systematischer Umweltschutz sei auch geboten im Hinblick auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei der Tagung nahm Ministerialdirektor Lazik den Landes-Caritasverband Bayern offiziell in den Umweltpakt Bayern auf, den die Staatsregierung und die bayerischen Wirtschaft zur Förderung des freiwilligen betrieblichen Umweltschutz gegründet hatten. Zur Begründung des Caritas-Engagements sagte Landes-Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz Zerrle bei einer Fachtagung seiner Organisation in München, die Caritas fühle sich als katholischer Verband verpflichtet, für die Bewahrung der Schöpfung Gottes Verantwortung zu übernehmen. „Wir müssen und wollen unsere Einrichtungen vom Kindergarten bis zum Pflegeheim dazu anhalten, Strom und Wasser zu sparen, die Heizkosten zu senken und beim Einkauf von Lebensmitteln, Baustoffen und anderen Gütern auf die Regeln umweltgerechter und menschenfreundlicher Produktion sowie fairen Handels zu achten“. Der Landes-Caritasverband startet im Januar 2010 mit zunächst 16 größeren Einrichtungen aus ganz Bayern ein Projekt, um dort ein systematisches Umweltmanagement einzuführen. Nach und nach sollen immer mehr Einrichtungen folgen. Die Projekte aus der Diözese Würzburg werden dabei als Vorbild dienen.