Zu einer ungewöhnlichen Ausstellung lädt der Diözesan-Caritasverband am 7. Mai ins Caritashaus ein. Unter Leitung von Ingrid Pollak haben zwanzig männliche und zehn weibliche Strafgefangene der Würzburger Justizvollzugsanstalt ihre persönlichen Erfahrungen und ihren Lebensweg in Kunstprojekte umgesetzt. Pollak, die seit vielen Jahren ehrenamtlich in der JVA Gefangene betreut und dort seit acht Jahren eine Kreativgruppe leitet, hat die Ausstellung über viele Monate mit den Gefangenen zusammen vorbereitet. Über Bilder können sie ihre Sprachlosigkeit, ihre Trauer oder Scham und Reue verarbeiten, so Pollaks Erfahrung. Die Unterstützung durch Ehrenamtliche und der Kontakt zur Außenwelt habe dabei eine herzliche Atmosphäre des Miteinanders entstehen lassen. Als die Kreativgruppe bei der Vorbereitung zur Ausstellung nach einem gemeinsamen Element zwischen Inhaftierten und Menschen außerhalb der JVA suchten, kam ihnen die Idee mit den Socken. Über fünfhundert Stück hat Ingrid Pollak seitdem gesammelt, zuerst von den Gefangenen und ihrem Wachpersonal, dann von Vertretern anderer öffentlicher Einrichtungen, Behörden und Verbände. Alle Socken sind mit einem Namen und einem Wunsch für die Gefangenen versehen und werden zusammen mit den Bildern präsentiert. „Auch die Socken der Gefangenen zeigen die Namen ihrer Besitzer. So wollen wir den Inhaftieren zeigen, dass sie trotz ihres Gefängnisaufenthalts nicht ihren Namen verloren haben und in den Anonymität leben müssen,“ erklärt Pollak.
Vor der Ausstellungseröffnung am 7. Mai feiern die Mitarbeiter des Caritasverbandes mit den Strafgefangenen, die Freigang bekommen, um 10.00 Uhr in der Franziskanerkirche einen Gottesdienst.