Für ihr Projekt „Kunst schafft Freundschaft in Europa“ bekam die Robert-Kümmert-Akademie Würzburg den dritten Preis des bundesweiten Wettbewerbs „Innovation in der Praxis 2009“. Ausgeschrieben hatte ihn das Bundesministeriums für Bildung und Forschung zusammen mit der nationalen Agentur Bildung für Europa. Die Preise wurden im Rahmen der Jahrestagung der nationalen Agentur am 1. Oktober vor über vierhundert Gästen in Bad Godesberg verliehen.
Projekte mit europäischen Bezug haben bei der Robert-Kümmert Akademie Tradition. Auch zu diesem auf zwei Jahre angelegten Projekt, dass Menschen mit Behinderung durch kreative Methoden mehr Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein ermöglichen sollte, gehörte der Besuch von Partnereinrichtungen in Zypern, Schweden und Spanien. Für viele der Mitreisenden war es die erste Flugreise und der erste Besuch in einem europäischen Ausland. Die Schüler/innen der zur Akademie gehörenden Dr. Maria Probst-Schule, einer Fachschule für Heilerziehungspflege, die zusammen mit der Würzburger Volkshochschule dieses Projekt gestaltet hatten, lernten, was bei einem Auslandsaufenthalt von ca. zwanzig Personen organisiert und bedacht sein muss. Kunst, so stellten sie fest, ermöglicht es Menschen mit Behinderung auch über Landes- und Kulturgrenzen hinweg, miteinander in Kontakt zu kommen und sich gleichzeitig der eigenen Kultur bewusst zu werden.
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt war im Mai 2008 mit einer großen Veranstaltung in Würzburg beendet worden, bei der sich alle europäischen Partner mit ihren Arbeiten auf dem Domvorplatz öffentlich präsentierten. „Die Auszeichnung ermutigt uns“, so Schulleiterin und Geschäftsführerin Christel Baatz-Kolbe, „die europäische Bildungsarbeit für Menschen mit Behinderung fortzusetzen“.