Verbunden mit einer satzungsgemäßen Kuratoriumssitzung der Träger der Erziehungsberatungsstelle Kitzingen – Caritasverband, Diakonisches Werk und Landkreis - hatte die Verabschiedung von Hermann Rube einen eher schlichten äußeren Rahmen. Umso deutlicher kamen die große Dankbarkeit und Anerkennung für das langjährige Engagement des Leiters zum Ausdruck.
Die Problemlagen und Herausforderungen in der Beratung werden immer zahlreicher und komplexer. Allein im letzten Jahr wurden 667 Fälle in der Beratungsstelle Kitzingen bearbeitet und abgewickelt. Dahinter stehen jeweils Menschen: Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen, Familien und Alleinerziehende, die sich ratsuchend an die Psychologen und Sozialpädagogen wenden , weil man in Stadt und Landkries weiß, dass hier gute Arbeit geleistet wird.
Jochen Keßler-Rosa, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Schweinfurt , hielt Rückschau auf die letzten Jahrzehnte der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die einst vom Landkreis Kitzingen gegründet und dann durch Caritas und Diakonie mitgetragen wurde. Die gute Entwicklung der Einrichtung ist zweifelllos das große Verdienst von Hermann Rube. Auch Dekan Hanspeter Kern würdigte die besonnene Arbeit von Rube und zeichnete das Bild eines wirklich geistlichen Menschen, der stets nahe bei den Menschen sei. Kerstin Betz, Abteilungsleiterin für Jugend und Soziales beim Landratsamt, war sichtlich beeindruckt darüber: „dass jemand 33 Jahre lang an einer Stelle seinen Dienst kontinuierlich verrichtet.“ Roland Giegerich machte Seitens des Caritasverbands für die Diözese Würzburg deutlich, dass neben der Fachlichkeit die Menschlichkeit der entscheidende Punkt sei. Rube war für viele nicht nur ein ausgezeichneter Kollege, sondern ebenso Freund. „Ich hätte dir am liebsten einen Salatkopf als Geschenk mitgebracht“, sagte Giegerich, „weil er ein gutes Symbol dafür ist, wie eng Kopf und Herz bei dir zusammengehören.“
Höhepunkt der kleinen Feierstunde war jedoch zweifellos die Verleihung des Goldenen Caritaszeichens durch den Diözesancaritasverband. Alfred Volbers, Vorsitzender des Caritasverbands Kitzingen, steckte die Auszeichnung, die nur selten vergeben wird, dem nun aus dem Dienst scheidenden Rube ans Revers und hob dessen verbildliche ökumenische Haltung hervor. Die Erziehungsberatungsstelle in Kitzingen ist gegenwärtig die einzige im Bistum Würzburg, die ökumenisch aufgestellt ist.
Im Anschluss daran nahmen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitunter tränenreich und mit persönlichen Geschenken Abschied von ihrem Chef. Er sei auch ihnen in vielen Lebenslagen eine echte Stütze und ein wertvoller Wegbegleiter gewesen. Rube, so wurde immer wieder hervorgehoben, trage das Herz am rechten Fleck und der sei oft auch die Zunge gewesen. Nachdem Rube eine schwere Krankheit nun erfolgreich überstanden hat, steht ihm hoffentlich ein guter Ruhestand bevor: mit Kopfsalat im eigenen Garten und Gold am Jackett.