Statt ins wohlverdiente Wochenende zu gehen fanden sich an diesem Freitag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg zu ehrenamtlichen Überstunden im Kleiderlager in der Wredestraße ein. Was sie dort erwartete, verschlug fast allen die Sprache; In großen Räumen stapelten sich blaue Kleidersäcke und unzählige Kartons bis unter die Decke. In den letzten Wochen erwiesen sich die Bürgerinnen und Bürger Würzburgs als äußerst großzügige Spender gebrauchter Kleidung. Mit ihren Autos kamen sie auch ins Caritashaus und füllten dort ebenfalls Keller- und Abstellräume. Ohne außerordentliches ehrenamtliches Engagement lassen sich diese Mengen längst nicht mehr bewältigen. Die Kleidung muss gesichtet und sortiert werden, und längst nicht jedes Stück, das auf dem Sortiertisch landet, ist für die Weitergabe an Flüchtlinge und andere Bedürftige geeignet.
Vielen Paketen war beim Öffnen anzusehen, dass sie mit Bedacht und Liebe gepackt wurden, doch immer wieder griffen die Frauen und Männer der Caritas auch in ungewaschene, stark abgetragene und kaputte Wäsche, die niemandem mehr nützt. Und dann wurde sortiert: Kleidung für Frauen, Männer und Kinder, T-Shirts, Pullover und Hosen, Schuhe, Jacken und Mäntel, Mützen Handschuhe und Schals, Bettwäsche, Handtücher und immer wieder auch Kinderspielzeug. Alles fand seinen Weg in gut beschriftete Kisten, die zeitnah an den Caritasladen in der Koellikerstraße und die Flüchtlinge in der Zellerau, in Lengfeld und auf den Heuchelhof weitergereicht werden. Die Verantwortlichen vor Ort wissen genau, was gerade benötigt wird und nehmen die entsprechenden Dinge mit.
Nach gut drei Stunden konzentrierter Arbeit konnte sich das Resultat sehen lassen, und dennoch stapeln sich weiterhin Hunderte Säcke, die darauf warten, gesichtet und sortiert zu werden. Um der Lage Herr zu werden soll nun täglich mit Ehrenamtlichen in der Halle gearbeitet werden. Gleichzeitig bittet die Caritas darum, sich mit weiteren Kleiderspenden erst einmal zurückzuhalten, denn der organisatorische und personelle Aufwand ist für alle Verbände und Hilfsorganisationen momentan erheblich.
„Anstrengende Arbeit, die aber in gut gelaunter und engagierter Gemeinschaft viel Spaß macht“, lautete das einhellige Urteil der Caritasleute.