Die Bedeutung katholischer Kindertageseinrichtungen (Kitas) zeigte Norbert Heilmann, stellvertretender Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, auf einer Tagung im Exerzitienhaus Himmelspforten 35 neuen Vorständen aus Trägervereinen im nördlichen und östlichen Unterfranken auf. Die Umfragen von „Perspektive Deutschland“ der letzten Jahre machen deutlich, dass die Caritas der größte Symphatieträger innerhalb der katholischen Kirche sei, und innerhalb der Caritas wiederum die Kitas. Da etwa die Hälfte von ihnen in Unterfranken katholisch sei, „erreichen sie mit ihren Einrichtungen bei durchschnittlich drei Gruppen täglich ca. 35.000 Kinder und ihre Familien“, machte Heilmann die Dimension klar. Für die katholische Kirche wären Kitas daher „eine ungeheure pastorale Chance.“
520 katholische Kindertagesstätten gibt es in der Diözese Würzburg. Getragen werden sie von 370 privaten Vereinen und 125 Kirchenstiftungen. Treten neue Vereinsvorstände ihr Amt an, nehmen sie viel Verantwortung auf sich und stehen oft vor einem großen Berg von Aufgaben und Fragen. Denn plötzlich sind sie Arbeitgeber und Dienstvorgesetzte von Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen oder Hausmeistern. Und plötzlich müssen sie sich mit Fragen des Vereinssteuerrechts, der Haushaltsplanung und Sozialversicherung beschäftigen, müssen wissen, wie sich ihre Einrichtung refinanziert und welche versicherungsrechtlichen Fragen zu beachten sind.
Hilfestellung bekommen sie hierbei vom Diözesan-Caritasverband, der für sie die Besoldung ihres Personals übernimmt, sie arbeitsrechtlich oder betriebswirtschaftlich berät und pädagogische Fortbildungen anbietet. Zum Netzwerk der unterfränkischen Caritas gehören über 900 Einrichtungen mit über ca. 13.000 hauptamtlich Beschäftigten. Heilmann forderte seine Zuhörer auf, dieses Netzwerk zu nutzen und bei der Bildung neuer Pfarreiengemeinschaften darauf zu achten, dass die Zuständigkeit für caritative Einrichtungen wie Sozialstationen und Kitas nicht verloren gehe.
Wer haftet bei einer kaputten Brille nach einem wilden Spiel, bei einem Steinwurf eines Kindes oder einem Unfall eines ehrenamtlichen Helfers? Wie werden Gebühren berechnet, welche Auswirkungen hat das neue Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) auf die Finanzierung - Alltagsfragen aus einem Kindergarten, die weitere Referenten der Caritas erläuterten. Auch die Erstellung eines Haushaltsplans, einer Jahresrechnung und steuerrechtliche Fragen standen auf der Tagesordnung.
Die nächste Trägertagung für Vorstände aus dem westlichen Unterfranken findet am 7. Februar erneut im Exerzitienhaus Himmelspforten statt. Anmeldung beim Diözesan-Caritasverband unter Tel. 0931/386-66724.