Die Bedeutung katholischer Kindertageseinrichtungen (Kitas) zeigte Michael Deckert, Fachbereichsleiter kath. Kindertagesstätten des Diözesan-Caritasverbandes, am vergangenen Samstag auf einer Tagung im Kloster Oberzell 32 neuen Vorständen von Trägervereinen aus dem nördlichen und östlichen Unterfranken auf. Die Umfragen von „Perspektive Deutschland“ der letzten Jahre zeigen, dass die Caritas der größte Symphatieträger innerhalb der katholischen Kirche sei, und innerhalb der Caritas wiederum die Kitas. Da etwa die Hälfte von ihnen in Unterfranken katholisch sei, „erreichen sie mit ihren Einrichtungen täglich ca. 28.000 Kinder und ihre Familien“, machte Deckert den neuen Vorständen die Bedeutung ihres Amts deutlich.
520 katholische Kindertagesstätten gibt es in der Diözese Würzburg. Getragen werden sie von 370 privaten Vereinen und 125 Kirchenstiftungen. Treten neue Vereinsvorstände ihr Amt an, nehmen sie viel Verantwortung auf sich und stehen oft vor einem großen Berg von Aufgaben und Fragen. Denn plötzlich sind sie Arbeitgeber und Dienstvorgesetzte von Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen oder Hausmeistern. Und plötzlich müssen sie sich mit Fragen des Vereinssteuerrechts, der Haushaltsplanung und Sozialversicherung beschäftigen, müssen wissen, wie sich ihre Einrichtung refinanziert und welche versicherungsrechtlichen Fragen zu beachten sind.
Hilfestellung bekommen sie hierbei vom Diözesan-Caritasverband, der für sie die Buchhaltung und Besoldung übernimmt, sie arbeitsrechtlich oder betriebswirtschaftlich berät und Fortbildungsangebote für ihr pädagogisches Personal veranstaltet. Fachleute der Caritas referierten daher auf der Fortbildung zum Themen wie Dienst-, Arbeits- und Steuerrecht. Zum Netzwerk der unterfränkischen Caritas gehören über 900 Einrichtungen mit über ca. 13.000 hauptamtlich Beschäftigten. Deckert forderte seine Zuhörer auf, dieses Netzwerk zu nutzen und nach der Bildung neuer Pfarreiengemeinschaften darauf zu achten, dass die Zuständigkeit für caritative Einrichtungen wie Sozialstationen und Kitas nicht verloren gehe. Viktor Breninek, Vereinsrevisor beim Caritasverband, riet den Teilnehmern dringend, den Leitfaden der Caritas für ehrenamtliche Vorstände gut zu lesen.
Dass die Trägervereine sich mit ihrem Angebot nicht verstecken müssen, konnte ihnen Deckert schnell klar machen. Denn „die Caritas hat den gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz für jedes Kind bereits 1991 umgesetzt – lange bevor dies politisch diskutiert wurde. Und Ihre Vereine sind dabei das Herzstück des Caritasverbandes“.
Die nächste Trägertagung für Vorstände aus dem westlichen Unterfranken findet am 8. Mai auch im Kloster Oberzell statt. Anmeldung beim Diözesan-Caritasverband unter Tel. 0931/386-66724.