„Kinder stehen im Mittelpunkt.“ Das betonten im Rahmen der Segensfeier am Mittwochnachmittag, 23. September, Domkapitular Clemens Bieber und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt in Predigt und Grußwort. Dass die Arbeit für Kinder von hoher Relevanz für Kirche und Gesellschaft ist, machten zudem die anwesenden Verantwortlichen aus Caritas und Politik sichtbar, unter ihnen Andrew Ullmann (MdB), Bayerns langjährige Landtagspräsidentin und frühere Sozialministerin Barbara Stamm, die auch Ehrenvorsitzende des Caritasverbandes ist, sowie Vertreter der Stadt Würzburg, des Caritasrates und des Kita-Fachbereichs der Caritas. Der Einladung an die Sternwarte gefolgt waren ebenso Kinder und ihre Eltern, die in besonderer Weise von Einrichtungsleiterin Claudia Schlör zur Feier im Freien begrüßt wurden.
Jesus gründete den ersten Kindergarten
„Als Jesus die Arme ausbreitete und die Kinder segnete, schuf er Raum für die Kinder an seinem Herzen und gründete damit den ersten Kindergarten der Geschichte“, sagte Bieber. In seiner Predigt unterstrich er, wie wichtig es sei, Kindern Aufmerksamkeit und Zuneigung zu schenken. Jesus habe sich durch die Kinder unterbrechen lassen und gab damit seinen Jüngern einen wichtigen Hinweis, die dies verhindern wollten. „Wer über die Welt und die Zukunft nachdenkt, muss die Kinder in den Mittelpunkt stellen“, gab Bieber zu bedenken. Es sei wichtig, den Kindern von Herz zu Herz die entscheidenden Botschaften fürs Leben, insbesondere Vertrauen weiterzugeben, denn das, so der Vorsitzende des Caritasverbandes, habe Konsequenzen für ihr Denken und später auch für ihr Tun als Heranwachsende. „Das Haus für Kinder St. Hildegard will mit seinem Standort an der Sternwarte ein Segen sein für die Kinder und eine gute Unterstützung für die Eltern.“ Erzieherinnen und Eltern brachten sich aktiv mit Gesang und Fürbitten in die Segensfeier ein.
Hier werden Werte gelebt
Würzburg Oberbürgermeister erinnerte an den Wandel in der Stadtgesellschaft und den damit gewachsenen Bedarf an Kinderbetreuung. Dass sich die Stadt auch an der Sternwarte als Bauträgerin engagiere, verdeutliche, dass die Sorge für Kinder und Familien längst zu einem zentralen Aufgabenfeld der Politik geworden sei. „Wir haben hier den schönsten Schwarzbau der Stadt“, scherzte Schuchardt mit Blick auf den Außenanstrich des bestehenden Provisoriums und lobte zugleich die helle und farbenfrohe Innenausstattung. „Es geht nicht um Äußerlichkeiten, sondern um die inneren Werte, die hier vermittelt werden.“ Schuchardt dankte der Caritas als Betreiberin der Einrichtung und ließ die Kinder wissen: „Ihr seid hier im Focus Gottes und ebenso im Focus der Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft.“
Freude auf den geplanten Neubau
Seit zwei Jahren gebe es die Einrichtung an der Sternwarte, führte deren Leiterin Claudia Schlör aus. Sie dankte den Eltern für das entgegengebrachte Vertrauen, der Caritas als Trägerin und der Stadt, die für das Bauliche zuständig sei, für das gute Miteinander. „Im Haus und in der Naturgruppe, die sehr gut angenommen wird, betreuen wir momentan 54 Kinder.“ Mit der Errichtung des Neubaus, auf den sich vor allem die Eltern schon freuten, wolle man die Kapazitäten noch ausbauen. Schlör dankte ausdrücklich ihrem engagierten Team, das in der Pandemie immer wieder Augenmaß und Flexibilität bewiesen habe.
Um an den Tag der Segnung und die bleibende Gegenwart Gottes zu erinnern, wurden in den Gruppenräumen moderne Holzkreuze angebracht. Sie stammen aus der Schreinerei des Caritas-Don Bosco Berufsbildungswerkes am Würzburger Schottenanger.
Sebastian Schoknecht