„Allen ein herzliches Willkommen am Hoffnungsort des Domes.“ So begrüßte der Weihbischof die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher. Paul Reder betonte, dass Jesus Hoffnung schenke. Und auch die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Caritas seien „Hoffnungsträger“, denn sie machten „durch caritative Tätigkeit Hoffnung“.
Hoffnungsorte der Caritas
Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral und Engagementförderung beim Caritasverband für die Diözese Würzburg (DiCV Würzburg), die den Gottesdienst mit der Arbeitsgemeinschaft Gemeindecaritas in der Diözese Würzburg vorbereitet hatte, sagte, dass die Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas „jeden Tag als Pilger der Hoffnung bei den Menschen mit ihren ganz persönlichen Sorgen“ seien. Stellvertretend für die vielen Einsatz- und Hoffnungsorte der Caritas in Unterfranken, trugen deren Vertreterinne und Vertreter Hinweisschilder mit entsprechender Aufschrift an langen Stangen in den Chorraum. Darauf standen etwa der Caritas Kleidermarkt (Rhön-Grabfeld), die Fachstelle für pflegende Angehörige (Main-Spessart) oder das FriedhofsCafé (Schweinfurt).
Nach der Lesung (Röm 5,1-5) und dem Evangelium (Lk 24,13-35) ging der Weihbischof in seiner Predigt näher auf das Thema Hoffnung ein. Caritasarbeit sei praktisch und konkret. Darin ähnele sie der Haltung der Frankenapostel, deren Einsatz vom „Übergewicht der Hoffnung“ geprägt gewesen sei. „Caritas spielt sich nicht im Konjunktiv ab“, sagte Reder. Stattdessen biete sie konkrete Hilfestellungen an, damit Hoffnung wachsen könne.
„Caritativer Herzschlag“
Damit caritative Zugänge zu Menschen gelängen, sei aufrichtiges Interesse ein wichtiger Aspekt. Der Weihbischof warnte, dass der „caritative Herzschlag“ in Kirche und Gesellschaft immer wieder mit Trägheitstendenzen konfrontiert werde. „Das können politische Stimmen sein, die Solidarität und Anwaltschaft für Bedürftige als minderwertig ansehen“, so Reder. Den Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas dankte er für ihren konkreten Einsatz für „soziale Strahlkraft“ und ein „besseres soziales Miteinander im Geiste des Evangeliums“. Der Weihbischof betonte: „Es ist jedes Mal eine kleine Pilgerschaft der Hoffnung, die sie antreten.“
So lautet denn auch die Antwort auf die Fürbitten: Geh mit uns, auf unserem Weg. Gebetet wurde etwa um „den Mut, immer wieder aufzubrechen“ oder „ein hörendes Herz“. Und nach der Kommunion hieß es in einem kurzen Text zur Besinnung: „Geh als Gesegnete, als Gesegneter. Sei Segen“.
Der Weihbischof verwies nachfolgend, auch im Hinblick auf den Katholikentag 2026 in Würzburg mit seinem Motto „Hab Mut, steh auf!“, auf die Wichtigkeit von „Hoffnungsbotinnen und -boten“. Der Glaube fordere dazu auf, gesellschaftliches Miteinander zu gestalten. Es sei wichtig einzustehen „für christliche Werte, die unsere Demokratie stärken“, so Reder. Abschließend dankte er den Mitwirkenden am Gottesdienst – wie etwa Konzelebranten, unter ihnen der Vorsitzende des DiCV Würzburg, Domkapitular Clemens Bieber, Sängerinnen und Sängern des Caritaschors oder Ministranten, darunter Mitarbeitende der Caritas – und lud zur traditionellen Begegnung auf dem Kiliansplatz ein.
Begegnung und Austausch
Auf dem Platz neben dem Dom war die Stimmung in der großen unterfränkischen Caritasfamilie bestens. Man freute sich über die Möglichkeit mit dem Weihbischof und dem hinzugestoßenen Bischof Dr. Franz Jung Fotos zu machen, ins Gespräch zu kommen und tauschte sich etwa zu Caritasthemen und der Kiliani-Wallfahrtswoche aus. Monika Selbach, Zugführerin beim Stadtverband Würzburg der Malteser, hätten der Gottesdienst und die Predigt des Weihbischofs gut gefallen, erzählte sie. Sie war aus Höchberg mit ihrem Vater Wilhelm Fuchs gekommen, der ehrenamtlich über 50 Jahre für die Caritassammlung aktiv war.
„Der Chor war toll“, lobte Andrea Schmitt, Pflegehelferin bei der Würzburger Caritas-Sozialstation St. Klara. Schmitt war besonders angetan von einem vierbeinigen Besucher: Dackel Balu. Dorothea Fuchsberger vom Stadtverband Würzburg der Malteser hatte den Therapiebegleithund mitgebracht, der in der Menge schnell viele begeisterte Blicke auf sich zog. Auch der Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG), Georg Sperrle, war gekommen. Er hatte eine größere Gruppe junger Inderinnen und Inder dabei, die in den CEG-Einrichtungen im Bistum Würzburg Ausbildungen in der Pflege absolvieren – und freudig in der Caritasfamilie begrüßt wurden.
Anna-Lena Herbert