„Corona hat auch uns einen gewaltigen Strich durch die Planungen gemacht“, berichtete Arwen Alena Jäkel im Rahmen ihrer Verabschiedung am Freitag, 18. Dezember im Würzburger Caritashaus. Seit zweieinhalb Jahren koordiniert die studierte Sozialpädagogin mit viel Herzblut und großer Expertise das Projekt „mindzone“, das zum 31. Dezember 2020 offiziell beendet sein wird. Wo die Party- und Festivalszene war, da war seit August 2003 auch „mindzone“. Aufklärung über legale und illegale Drogen auf Augenhöhe; kein erhobener Zeigefinger, keine moralinsaure Predigt, sondern fundierte Aufklärungsarbeit mit einer Prise Humor. „Wir haben die Partygänger und Festivalbesucher mit coolen Aktionen zu uns an den Stand geholt“, so Jäkel. Sie müsse alles in der Vergangenheitsform erzählen, denn eigentlich sei „mindzone“ schon im vergangenen Jahr unfreiwillig beendet worden. „Einen guten Podcast, ein paar Interviews und Artikel über neue Drogen und psychoaktive Substanzen in der Presse. Das war 2020. Die Discos waren geschlossen; alle Festivals abgesagt.“ Noch sei gar nicht absehbar, wann es wieder losgehen könnte in der Szene. Nicht vergessen werden dürfe ihr Kollege Philipp Glöggler, der erst vor wenigen Monaten mit ein paar Stunden pro Woche bei „mindzone“ eingestiegen sei. „Bevor es für Philipp richtig losgehen sollte, schlug Corona zu“, bedauerte Jäkel.
Dank und Anerkennung
Für die wichtige und profunde Arbeit von „mindzone“ dankten mit Domkapitular Clemens Bieber auch Abteilungsleiterin Sonja Schwab und die Fachbereichsleiter Bernhard Christof und Kilian Bundschuh. „Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns“, konstatierte Bernhard Christof. Im Projekt „mindzone“, das seit siebzehn Jahren von der Zusammenarbeit mit Peers und dem Engagement in Clubs und auf Festivals lebe, sei dies besonders schmerzlich spürbar geworden. „Der Abschied vom Projekt und von Ihnen, Frau Jäkel, fällt uns nicht leicht“, so Domkapitular Clemens Bieber. Die Caritas wisse um die Drogenproblematik, die sich durch die Pandemie lediglich verlagert habe. „Aber wir müssen den Gürtel enger schnallen und schauen, was wir als Verband zukünftig noch leisten können.“ Es liege im Charakter von Projekten, dass sie ein Ende hätten. Bieber wies auf die bestehenden Beratungsangebote der Caritas im Bereich Sucht hin und bedauerte zugleich, dass das Präventionsprojekt „mindzone“ in Trägerschaft des Verbandes nun nicht mehr möglich sei. Jäkel zeigte sich zuversichtlich, als gut ausgebildete Sozialpädagogin wieder schnell eine neue Aufgabe in Angriff nehmen zu können. Für diesen Schritt der Veränderung wünschten auch Sonja Schwab und Kilian Bundschuh alles Gute. „Behalten Sie uns in guter Erinnerung und nehmen Sie etwas von den Erfahrungen mit ins weitere Berufsleben“, so Schwab.
Bei den Peers habe sie sich gemeinsam mit Philipp Glöggler vor einigen Tagen mit einer Päckchenaktion und Videokonferenz verabschiedet, sagte Arwen Jäkel. „Die gute Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen war mir in meiner Zeit beim Projekt das wichtigste Anliegen“, meinte Jäkel zum Abschied und wünschte dem Verband auf dem Weg in die Zukunft ebenfalls alles Gute.
Sebastian Schoknecht | Caritas