"Der erste Tag war schon sehr aufregend. Es war sehr schön, aber am Abend war ich völlig fertig und habe nur gedacht: Oh Gott, morgen muss ich da wieder hin!"
Jutta Roos kann sich in die Gefühlswelt der neuen Auszubildenden, die am 1. September beim Diözesan-Caritasverband ihre Ausbildung zur Bürokauffrau angefangen haben, besonders gut hineinversetzen. Genau vor 25 Jahren, am 1. September 1986, begann sie beim Diözesan-Caritasverband ihre eigene Ausbildung. Nun feiert sie schon ihr 25jähriges Dienstjubiläum.
Fernmeldeamt oder Caritas - diese beiden Möglichkeiten habe sie damals gehabt. Jutta Roos entschied sich für eine Ausbildung beim Diözesan-Caritasverband, weil sie hier eine breitere Ausbildung mit einem größeren Tätigkeitsfeld erwartete. Da sie auch nach dem ersten Tag wiedergekommen ist, hat sie in den letzten 25 Jahren viel erlebt. Nach ihrer Ausbildung war sie im Sekretariat des Fachbereichs Katholische Kindertageseinrichtungen vor allem für die Organisation der Fortbildungen zuständig. "Mein Herz schlägt auch heute noch für die Kindertagesstätten", gesteht Jutta Roos, die nach der Elternzeit nun einen Tag in der Woche am Empfang in der Pforte arbeitet. Der Kontakt zu den verschiedenen Menschen mit ihren unterschiedlichsten Anliegen machen für sie den besonderen Reiz dieser Tätigkeit aus. "Die Arbeit an der Pforte wird vielfach unterschätzt. Es ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit", hob Personalleiterin Lioba Ziegele hervor, die Frau Roos gemeinsam mit Büroleiterin Angela M. Lixfeld im Namen der Geschäftsführung und Maria Rüth von der Mitarbeitervertretung zu ihrem Jubiläum gratulierte. Die Pforte sei für viele Menschen der erste Kontakt mit der Caritas und daher im wahrsten Sinne das "Tor zur Caritas". Es sei wichtig, dass die Menschen, die hier mit ihren Anliegen ankämen, sich wertgeschätzt fühlten und ihnen kompetent geholfen würde. Frau Roos sei daher mit ihrem strahlenden und freundlichen Wesen, aber auch Dank ihrer Tatkraft eine Idealbesetzung. Der Diözesan-Caritasverband sei sehr dankbar, mit Frau Roos eine solch engagierte Mitarbeiterin zu haben.
Diese nahm ihre Gratulanten anhand des eigenen Caritas Fotoalbums mit auf eine kleine Zeitreise, die für viel Erheiterung und einige Erinnerungen sorgte.
Ein herausragendes Erlebnis in den vergangenen 25 Jahren war für Jutta Roos eindeutig der Fall der Mauer: "Was wir da als Caritas geleistet haben! Wir sind zum Residenzplatz gegangen, wo ja die ganzen Trabis angekommen sind und haben die Leute zum Frühstück zu uns in die Caritas eingeladen. An einem Samstag. Da sind unheimlich viele intensive Gespräche geführt worden und Adressen ausgetauscht worden. Ich hatte eine rosa Jacke an und wurde gefragt: Und an den rosa Jacken erkennen wir euch von der Caritas dann? Das war schon eine besondere Zeit!"
Die Entscheidung vor 25 Jahren zur Caritas zu gehen, hat Jutta Roos nie bereut: "Ich habe einen sehr interessanten Arbeitsplatz gefunden und habe mir heute Morgen noch gedacht: Gut, dass Du damals zur Caritas gegangen bist!"