Neben dem Rückblick mit Bildern und Musik gab es zahlreiche Grußworte zum großen Tag. Wiltrud Klapheck, die Vereinsvorsitzende in den vergangenen zehn Jahren, sprach von Höhen und Tiefen, vor allem aber von einem sehr guten Zusammenhalt der derzeit 30 Mitglieder. Katrin Anger von der Gemeindecaritas Kitzingen, die seit 2004 die Gruppe begleitet, sprach mit Frau Klapheck über die vielseitigen Aufgaben des Vereins. Dabei wurde deutlich, dass die Helfer/innen von Eine Stunde Zeit ehrenamtlich ohne eine eigene Ausbildung viele Herausforderungen gemeistert haben, die heute von eigens qualifizierten Ehrenamtlichen oder hauptamtlichen Kräften geleistet werden und die weit über die eine Stunde Zeit pro Woche hinaus gehen.
Zeit, das formulierten alle Redner/innen, sei das Wertvollste, was wir Menschen haben und verschenken können. Bürgermeister Peter Kornell würdigte die soziale Leistung von Eine Stunde Zeit, durch die die Lebensqualität für die Bewohner/innen der Stadt in einem guten Zusammenleben erheblich wachse. Als Dank überreichte Kornell einen Blumenstrauß an Frau Klapheck für den ganzen Verein. Hier schloss sich Paul Greubel, Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes, an mit einer Würdigung für die Gründerin Ute Schmidt, die bis 2009 Vorsitzende war und Wiltrud Klapheck, die diese Aufgabe vor zehn Jahren kurz nach dem Abschluss ihrer Ausbildung als Altersberaterin übernommen hatte.
Ute Schmidt berichtete von den Anfängen. Sie hatte 1999 die Idee von einer Stunde Zeit. Es gab schon vorher eine ehrenamtliche Gruppe für soziale Hilfe. Doch die meisten Helfer/innen waren völlig „ausgebrannt“ und in ihrer sozialen Aufgabe völlig überlastet. Die Beschränkung auf eine Stunde Zeit war dann der Schutz für sich selbst. So konnten wiederum wieder neue Kräfte freigesetzt werden. Ute Schmidt war die erste im Landkreis Kitzingen. „Eine Stunde Zeit füreinander“ entstand damals deutschlandweit an vielen Orten und breitete sich immer weiter aus. Heute, so Landrätin Tamara Bischof, gebe es im Landkreis Kitzingen bereits zwölf Eine-Stunde-Zeit-Gruppen. Vor wenigen Monaten kam erst die neue Initiative in Fahr/Main dazu.
Schließlich stand auf dem Programm die „Verabschiedung Wiltrud Klapheck“. Lange Jahre traf man sich in der Gartenstraße. Die Räume wurden durch den Krankenpflegeverein Volkach finanziert. Seit einem Jahr treffen sich die Mitarbeiter/innen in den Räumen der Sozialstation Volkach in der Engertstraße. Viele Eine-Stunde-Zeit Mitarbeiter sind auch „Alltagsbegleiter“ bei der Sozialstation. So ergab sich eine noch intensivere Zusammenarbeit. Nach dem altersbedingten Rückzug von Wiltrud Klapheck übernimmt nun Karola Rennert, die stellvertretende Pflegedienstleiterin der Sozialstation, die Leitung des Vereins. Die Koordination wird im Wesentlichen von den Ehrenamtlichen, von der Tochter der bisherigen Vorsitzenden Stephanie Klapheck und ihrem Team geleistet, erreichbar unter der bereits bekannten Telefonnummer 0160 98749077. Katrin Anger begleitete bei der Jubiläumsfeier die „Amtsübergabe“ in der Leitung.
Josef Gerspitzer