Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, besondere Ereignisse gebührend zu feiern, betonte Michael Koch, Leiter der Beratungsstelle. „Not macht erfinderisch, wie es so schön heißt.“ Und so kam es, dass selbst die Corona-Krise nicht verhindern konnte, Ines Richter-Schulz als langjährige Mitarbeiterin der Psychosozialen Beratungsstelle für HIV/Aids in ihren wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Die räumliche Distanz zu wahren war das eine; das andere, sich dennoch verbunden zu fühlen.
Michael Koch fand persönliche Worte, die das fachliche Handeln wie auch die Person Ines Richter-Schulz beschreiben: „Liebe Ines, was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, ist, dass Du unterschiedliche Meinungen stets wieder zusammenbringen konntest. Ich danke Dir für dein Engagement und deinen Einsatz hier in der Beratungsstelle.“ Und obwohl die eingeladenen Gäste nicht vorbeikommen konnten, verabschiedeten sie sich in einem gemeinsamen Videoprojekt. In diesem knapp zehnminütigen Video fanden ehemalige Wegbegleiter ganz persönliche Worte und bedankten sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren. Ein digitalisiertes, von Herzen kommendes Geschenk, das bleibt. Gut 22 Jahre lang begleitete Ines Richter-Schulz Klientinnen aus verschiedenen Kulturkreisen, war Bindeglied zur schwullesbischen Community, war kompetente Ansprechpartnerin im bayerischen Versorgungsnetz für HIV-positive Menschen und stand ihren Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. „Ich blicke mit Zufriedenheit und Dankbarkeit auf meine Zeit in der Beratungsstelle zurück“, meinte Richter-Schulz und verriet, dass sie nun viel Zeit mit Lesen und natürlich mit den Enkelkindern verbringen werde.
Schoknecht | Caritas