Seit 25 Jahren gibt es sie, die Aktion Restcent: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kirche und Caritas spenden freiwillig Monat für Monat die Centbeträge ihres Gehalts. Was für den Einzelnen gering erscheint, ergibt am Jahresende eine stattliche Summe. Mehr als 20.000 Euro kamen in den zurückliegenden zwölf Monaten zusammen.
Über deren Weitergabe an soziale Projekte weltweit entscheidet ein Gremium aus Mitarbeitervertretungen (MAV) und Fachleuten. Sabine Werner, Geschäftsführerin der MAV B: „Wir nehmen Anträge und Vorschläge aus aller Welt entgegen und unterstützen die Arbeit auf allen Kontinenten nach klaren Kriterien.“ Entscheidend sei unter anderem, dass das Projekt noch nicht im Blick der großen Hilfsorganisationen ist, so Werner. „Wir fordern eine Projektskizze und bei erneuter Förderung einen Projektbericht.“ Dabei gehe es um Transparenz den Spenderinnen und Spendern gegenüber.
Förderungen 2022
Junge Frauen auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen, hat sich das Projekt „Taqulllo“ in El Salvador auf die Fahnen geschrieben. Die Aktion Restcent unterstützt diese Arbeit erneut mit 3.000 Euro. Ebenfalls 3.000 Euro gehen an das Haus Emmaus in Israel. In der Einrichtung vor den Toren Jerusalems werden christliche und muslimische Seniorinnen betreut und gepflegt. Auf Wunsch des Missionsärztlichen Instituts erhält das St. Monlca's Hospital in Kenia eine Zuwendung von 4.000 Euro, um die Notfallmedizin erneuern zu können. Für die Friedensarbeit in Kenia erhält die Organisation DESECE ebenfalls 4.000 Euro. Sie bietet Trainings und Unterstützung für ein friedliches Zusammenleben an. Der „Anand Jeevan - Bildung für das Leben e.V.“ erhält 4.000 Euro für ein Projekt in Indien. Ziel ist es, benachteiligten Kindern einen guten Start durch Bildung und Ernährung zu ermöglichen. Aus aktuellem Anlass erhält die Flüchtlings- und Migrationsberatung der Caritas 2.500 Euro für Angebote an Frauen und ihre Kinder, die aus der Ukraine fliehen mussten.
Mitmachen!
Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie fand die Diskussion und Abstimmung zu den Anträgen und Projekten erneut online statt. „Wir sind dankbar für das Engagement der Kolleginnen und Kollegen“, sagte Sabine Werner und forderte Unentschlossene zum Mitmachen auf. Was für den Einzelnen ein kleiner Beitrag sei, bewirke weltweit viel Gutes. Zugleich erinnerte Werner daran, „dass Kolleginnen und Kollegen gerne Projekte vorschlagen können, die sie für unterstützenswert halten.“
Hintergrund
Um sich an der Aktion Restcent zu beteiligen, genügt ein Hinweis an die Personalabteilung oder die Lohnbuchhaltung. Die Software ermöglicht die monatliche Spende des Centbetrages und weist am Jahresende die steuerlich abzugsfähige Summe aus. Der Ausstieg aus der Aktion ist ebenfalls jederzeit möglich.
Sebastian Schoknecht