Das Holzteil, zugeschnitten wie das jeweilige Gemeindegebiet, wurde dann auf einer Tafel vor den Stufen des Altars in ein Puzzle der Pfarreiengemeinschaft eingefügt. So feierlich und selbstverständlich verliefen die vergangenen Jahre nicht. Gemeindereferentin Sieglinde Schraut sprach bei ihrem Eingangswort davon, dass es Zeit brauche und auch den Mut, neue Wege über den Rand der eigenen Pfarrgemeinde hinaus zu gehen. Schraut konnte die positiven Entwicklungen mit verschiedenen Beispielen beschreiben, so die gemeinsame Wallfahrt nach Dettelbach im Frühjahr jeden Jahres. Es sei eine gute Gelegenheit Gott zu loben und den Gemeinden für ihren Beitrag zu danken. Die heilige Hedwig, Patronin der Pfarreiengemeinschaft, sei hier auch ein Vorbild in ihrer Friedens- und Versöhnungsarbeit sowie der Nächstenliebe im 12. Jahrhundert.
Stefan Eisert, Pfarradministrator und Pfarrvikar von St. Vinzenz, hatte in seiner Predigt auch Dankesworte für Gott und für die Menschen in der „kompakten Einheit um den Main herum“. Warum nur Dank und das in dieser schweren Zeit der Vakanz ohne Pfarrer und Kaplan? „Gott ist viel größer als unsere menschlichen Probleme“, gab Eisert sich gleich selbst Antwort.
„Du warst überall, wo es gebrannt hat . . . Du warst das soziale Gewissen der Gemeinde.“ So fasste Regens Herbert Baumann, bis 2008 Pfarrer in Kitzingen St. Johannes, das berufliche und persönliche Engagement von Gemeindereferentin Sieglinde Schraut zusammen. Die Gemeindereferentin wurde an diesem Abend in den Ruhestand verabschiedet.
Am Ende des Gottesdienstes erhielt sie von Geschäftsführer Paul Greubel sowie der Caritas-Gemeindebeauftragten Kathrin Anger im Auftrag des Diözesanverbandes das Caritas-Kreuz in Gold. Mit einem Fackelzug und den Klängen des Kolping – Musik-Chores ging es dann zum Dekanatszentrum.
30 Jahre war Sieglinde Schraut Gemeindereferentin in Kitzingen St. Johannes, übernahm nach und nach auch Aufgaben vor allem im sozialen Bereich in den Nachbargemeinden, in den vergangenen fünf Jahren für die ganze Pfarreiengemeinschaft. Schraut arbeitete in Köln als Kindergartenleiterin, ehe sie 1973 in den Kindergarten St. Peter und Paul nach Schweinfurt kam, wo sie sich auch stark in der Jugendarbeit engagierte. 1979 begann sie in Mainz die Ausbildung zur Gemeindereferentin, wirkte unter anderem als Gemeindeassistentin in Mömbris im Spessart. 1985 kam sie nach Kitzingen. Margarete Schebler (Diözese Würzburg) würdigte Schrauts Kreativität im Beruf sowie ihr Engagement im Berufsverband der Gemeindereferentinnen. Für den Berufsverband sprach Anette Günther (Schwarzach) ein Grußwort.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Peter Krämer verwies ebenso wie Pfarrvikar Eisert und Dekan Johannes Hofmann (Volkach) auf die anspruchsvolle Arbeit in den vergangenen Jahren in den verschiedenen Vakanz-Zeiten. Für die ökumenische Offenheit dankte der evangelische Dekan Hanspeter Kern Sieglinde Schraut. Doris Frank sprach für den Förderverein der Alten Synagoge. Besonderen Einsatz zeigte die Gemeindereferentin auch für die Muslime. Für die türkische Gemeinde bedankte sich Safyie Klein.
Zum Schluss gab es dann noch Geschenke. Pfarradministrator Eisert überreichte zusammen mit dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Peter Krämer einen Blumenstrauß sowie ein von Waltraud Schleyer aus Hoheim gemaltes Bild mit allen Kirchen der Pfarreiengemeinschaft.
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