An das „endlose und haargenaue Feilen“ an einem Messingwürfel erinnert sich Guido Fels als Erstes, wenn er an seine Zeit im Berufsbildungswerk der Caritas-Don Bosco gGmbH in Würzburg zurückdenkt. Beim kürzlichen Zusammentreffen mit seinem damaligen Elektro-Ausbilder Norbert Weimer, der inzwischen als Mitarbeiter im sozialpädagogischen Fachdienst des Bildungszentrums aktiv ist, kommt prompt die ein oder andere humorvolle Anekdote „von damals“ auf den Tisch. Vor über 30 Jahren absolvierte der heute 52-Jährige, der aus Alsfeld in Mittelhessen stammt, seine Ausbildung im Elektrobereich der Einrichtung am Würzburger Schottenanger.
Die Erinnerung an die Zeit in Würzburg ist so positiv, dass sich der ehemalige Absolvent nun noch einmal vier Stunden in den Zug setzte, um seine alte Wirkungsstätte zu besichtigen. Bei seinem Besuch im Bildungszentrum trifft Guido Fels auch auf seinen damals zuständigen Pädagogen Andreas Halbig aus dem Bereich Reha-Wohnen. Der damalige Internatsmitarbeiter ist heute geschäftsführender Direktor der Träger gGmbH und freut sich sehr über den Besuch. Prompt werden auch hier alte Erinnerungen geteilt: sei es bei Geschichten über abenteuerliche Touren im Alpenvorland, Ausflüge zum Kiliani-Volksfest oder gemeinsame Kajakfahrten und Kletter-Events.
„Elektrogerätezusammenbauer“ lautet der sperrige ‒ in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Firma Siemens ersonnene ‒ Beruf, dessen Ausbildung Guido Fels im September 1991 begann und drei Jahre später erfolgreich abschloss. Zurück in Mittelhessen arbeitete er dann in verschiedenen Bereichen. „Nebenbei“ zog der alleinerziehende Vater ab 2009 in dieser Zeit auch seinen Sohn groß.
Vor acht Jahren kamen Guido Fels dann unverhofft sein in Würzburg erlernter Beruf als „Elektrogerätezusammenbauer“ und einige Fortbildungen im Elektrobereich zugute. Im Rahmen eines Praktikums bei einem Schweißgerätehersteller pendelte er von seinem Wohnort in die nordhessische Gemeinde Mücke. Dort wurde ihm aufgrund seiner guten Arbeitsleistung schon nach einer Woche eine feste Stelle angeboten. Heute wohnt der 52-Jährige in Mücke nur einige Fahrradminuten von seinem Arbeitgeber entfernt, arbeitet mit Leidenschaft als Tester für Schweißgeräte und überprüft täglich eine Vielzahl elektrischer Anlagen auf ihre Sicherheit.
„Man lernt nur für sich selbst, nicht für andere“, lautet das Lebensmotto von Guido Fels, das er allen Teilnehmenden des Berufsbildungswerkes mitgibt. Er will damit ermuntern, nicht an sich oder der eigenen Berufswahl zu zweifeln.
Marcus Meier | Caritas-Don Bosco gGmbH





