Passend zum Fest „Kreuzerhöhung“ stimmte Domkapitular Clemens Bieber die Anwesenden mit einer Betrachtung zum Bild „Der Gekreuzigte“ von Sieger Köders ein. Es gehe darum, die Barmherzigkeit und Liebe Gottes weiterzugeben. Durch den Dienst der Caritas sollen die Menschen mit dem Himmel in Berührung kommen, führte Bieber aus. Im Anschluss wurden die satzungsgemäßen Aufgaben der Vertreterversammlung in Angriff genommen.
1. Die geprüfte Jahresrechnung für das Jahr 2011 zeigt, dass der Verband für die aktuellen Herausforderungen wirtschaftlich gut aufgestellt ist. Allerdings gilt es angesichts zu erwartender Investitionskosten, um bestehende Einrichtungen zu sanieren und zu modernisieren, weiterhin mit Bedacht und nachhaltig finanziell zu haushalten.
2. Auch der Tätigkeitsbericht aus den einzelnen Abteilungen und Fachbereichen, den Caritasdirektor Martin Pfriem vorstellte, fand einhellig Zustimmung. Der Dank der Vertreterversammlung gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit.
3. Der Vorstand wurde einmütig beauftragt, bis zum zur nächsten Vertreterversammlung am 23. November ein Konzept für einen Struktur-, Organisationsentwicklungs- und Satzungsprozess vorzubereiten. Dieses Konzept und die personelle Zusammensetzung einer Steuerungsgruppe wird die Vertreterversammlung beraten und beschließen. Eckpunkte dieses Prozesses sollten sein der kirchlicher Auftrag für die Caritasarbeit in der Diözese Würzburg, die Umsetzung der Arbeitshilfe 182 der Deutschen Bischofskonferenz „Soziale Einrichtungen in katholischer Trägerschaft und wirtschaftliche Aufsicht“, die Festigung der subsidiären Strukturen im Verband, sowie die Organ- und Gremienstruktur.
Bieber betonte: „Ich bin persönlich mehr und mehr überzeugt, dass das subsidiäre Modell, das in der Caritasarbeit der Diözese Würzburg praktiziert wird, das Modell der Zukunft ist. Zentralistische Strukturen werden in einigen Jahren nicht mehr zu finanzieren sein.“
Die weiteren Redebeiträge zeigen, dass vor zu viel Zentralismus zu warnen sei, um die Menschen vor Ort nicht zu verlieren, sondern sie aktiv einzubinden – eben auch durch die Verantwortung für die Dienste und Angebote. Ein wirkungsvolles Beispiel sind die Kindertagesstätten und Sozialstationen, die im Lebensraum der Menschen verantwortet werden.
4. Für die bevorstehende Wahl des Caritasrates, die am 23. November erfolgt, bestellte die Vertreterversammlung einen Wahlausschuss. Ihm gehören Caritasdirektor Martin Pfriem sowie die Juristinnen Lioba Ziegele und Angela M. Lixfeld an.
5. Lioba Ziegele wies am Ende der Vertreterversammlung auf steigende Kosten für die wichtige Arbeit der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) hin. Die Dienstgemeinschaft, die den „dritten Weg“ ausmacht, braucht diese Struktur, um gerechte Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu erzielen. Die Kosten decken den Aufwand sowohl von Dienstgeber- wie Dienstnehmerseite. Die Hälfte der Kosten wird der DiCV tragen, die andere Hälfte kommt durch eine Umlage pro Mitarbeiter zusammen, die von den Dienstgebern finanziert wird. Die lebhafte Diskussion machte aber deutlich, dass der „Dritte Weg“ in der Diözese Würzburg nach wie vor von den Trägern der Caritasarbeit als wertvoll und wichtig geschätzt wird und erhalten werden soll.
Angela M. Lixfeld erinnerte an die anstehenden AK-Wahlen, die am 26. Oktober im Caritashaus stattfinden werden.
Martin Pfriem gab abschließend einen Überblick über die Tagesordnung der bevorstehenden Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes, die sich im Schwerpunkt mit der Gewinnung junger Menschen zur Mitarbeit befassen wird. Ebenso wird es auch um die „Caritassammlungen“ gehen. Hier brauche es neue Ideen, um die Menschen zu erreichen. Auch arbeitsrechtliche Themen stehen in Stuttgart auf der Tagesordnung.
Domkapitular Clemens Bieber dankte für den engagierte Verlauf der Versammlung, der deutlich macht, wie beherzt die Caritasarbeit in der Diözese Würzburg wahrgenommen wird.