„Wir segnen nicht vorrangig das Fahrzeug“, so Bischof Friedhelm, „sondern die, die es im Dienste der Caritas benutzen.“ Ausdrücklich dankte der Bischof den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Einrichtungsleiter Michael Koch für ihren Einsatz. „Wir müssen vor den Gefahren warnen und uns zugleich den erkrankten Menschen zuwenden“, unterstrich Bischof Friedhelm und wies damit auf die vorbildliche Präventionsarbeit und das große Engagement für die betreute Wohngruppe hin. Beiden Bereichen wird auch der neue Pkw dienlich sein.
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg, dankte seinerseits dem Bischof für das offene Ohr in den Anliegen der Caritas. „Dass es die AIDS-Beratung der Caritas nun seit 26 Jahren gibt ist immer auch ein Verdienst der Bischöfe gewesen.“ Besonderer Dank ging auch an Paul Ehrlich vom Autohaus Müller, der einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Fahrzeuges geleistet hat.
„Lange haben wir überlegt, wie wir die Beschriftung des Renaults gestalten sollen“, äußerte sich Michael Koch, Leiter der AIDS-Beratung Unterfranken und machte damit klar, dass sich der gesellschaftliche Umgang mit HIV und AIDS gewandelt habe, aber immer noch mit großen Widerständen behaftet sei. „Betroffene werden schnell stigmatisiert und ausgegrenzt, so dass wir auf die Zugehörigkeit des Autos zur AIDS-Beratung nur dezent hinweisen.“ Die rote Schleife an der Rückseite und ein QR-Code, der zur Internetpräsens der Beratungsstelle führt, reichen dafür aus.
Dr. Ulrich Heide von der Deutschen AIDS-Stiftung, die sich ebenfalls an der Finanzierung des neuen Autos beteiligt hat, würdigte die Arbeit der AIDS-Beratung Unterfranken als vorbildlich. „Wir dürfen bei allen regionalen und nationalen Anstrengungen die internationale Lage nicht aus dem Blick verlieren“, unterstrich Heide. In Afrika nehme die Zahl der Infektionen immer noch dramatisch zu, zeigte sich Heide besorgt und wies auf das Projekt DREAM der kirchlichen Organisation Sant’Egidio hin, die ihren Sitz in Würzburg habe und von der Caritas unterstützt werde. „Viren, auch das HI-Virus, kennen keine nationalen Grenzen.“
Nach der Segnung packten Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Betreuerinnen symbolisch einen Koffer und brachten damit die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des neuen Fahrzeuges zum Ausdruck. Fahrten in die Stadt, zu Ärzten und Apotheken, Freizeitaktivitäten und vieles mehr ist nun möglich. Ganz praktisch äußerte sich Michael Koch: „Das Auto ist ein echter Segen für unsere Arbeit. Endlich können wir mal einen Rollstuhl oder Rollator problemlos mitnehmen.“ Paul Ehrlich zeigte sich sichtlich beeindruckt von diesen vielfältigen „Fahrplänen“ und spendierte spontan 1.000 Liter Treibstoff.
Bischof Friedhelm wünschte gute Fahrt und mahnte: „Auch wenn das Auto nun gesegnet ist und der heilige Christophorus mitfährt: seien sie vorsichtig und stets aufmerksam im Straßenverkehr.“