„Eine Bühne für Deine Ideen“ sollte das erste Würzburger Kirchenbarcamp sein. Und gut 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten am 27. November die Gelegenheit. In einer Videokonferenz fanden sie sich zusammen, um ihre Fragen und Ideen einzubringen und zu diskutieren. Das Ganze, wie es der Name bereits sagt, im Barcamp-Format: Jeder konnte zu Beginn ein Thema für die Agenda vorschlagen.
In den insgesamt zwölf Diskussionsgruppen, die sich in zwei Runden zusammenfanden, kamen auch caritative Themen zur Sprache. So lud zum Beispiel Kilian Bundschuh, im Diözesan-Caritasverband Leiter des Fachbereichs Arbeit und Armut, zu einem Austausch über die Frage ein, wie Caritas und Pastoral zusammengehen. Eine Hand voll Teilnehmer fanden die Fragen ebenfalls spannend und fanden sich so am frühen Freitagabend zum knapp dreiviertelstündigen Austausch zusammen. Einig waren sich die Diskutanten, dass Seelsorge unbedingt für alle Milieus und Schichten offen sein müsse – und auch aktiv diejenigen einladen müsse, die bislang oft außen vorbleiben. Ein Teilnehmer brachte dabei das Bild des Fußballplatzes ein, schließlich sind beim Kicken alle gleich und spielen über Milieugrenzen hinweg zusammen. Ergo: Die Kirche muss ihr Spielfeld erweitern.
Entspannte Atmosphäre und guter Austausch
Währenddessen tauschten sich andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer in weiteren digitalen Gruppenräumen über Achtsamkeit in der Schule, Filme als Verkündigungsinstrument oder auch die zentrale Frage aus, was die Rolle der Kirche im 21. Jahrhundert ist. Um bei der Vielzahl an Themen und Diskussionsteilnehmern den Überblick zu bewahren, war das Vorbereitungsteam des Barcamps auch in den Gruppen aktiv. Neben viel Planungsarbeit und technischer Vorbereitung vor der Veranstaltung waren sie auch als Moderatoren in den Gesprächsrunden aktiv.
Ausgedacht und organisiert hatte das erste Würzburger Kirchenbarcamp ein ökumenisches Team aus unterschiedlichen Bereichen. Ursprünglich habe man sich schon im Mai – physisch – treffen wollen, wie Jan Wurschy aus dem Diözesan-Caritasverband erklärt. Er war ebenfalls an den Vorbereitungen des Barcamps beteiligt. Stattdessen wurde die erste Auflage des Barcamps nun als digitale Veranstaltung in den November verlegt – mit durchschlagendem Erfolg, wie das Team nun feststellt. Das sahen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so. Im Feedbackbogen steht der herausragende Wert von 60 Prozent, die die Veranstaltung als „sehr gut“ bewerten. Gelobt wurden unter anderem die Atmosphäre in der Runde und der gute Austausch. So waren sich Teilnehmer wie Organisatoren einig: Das erste Würzburger Kirchenbarcamp soll nicht zugleich das letzte gewesen sein.
Kilian Martin | Caritas