Am 10. Juli 1928 in Siegen/Westfalen geboren absolvierte Flosdorf von 1947 bis 1953 das Studium der Philosophie, Theologie und Psychologie in Paderborn und München. Nach dem Examen in Theologie und Psychologie kam Peter Flosdorf, zunächst als DiplomPsychologe, später als Leiter in die neu eingerichtete „heilpädagogisch-psychotherapeutische Abteilung“ des „Josephsheims“, einer stationären Jugendhilfeeinrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. Würzburg. In der Folgezeit prägte und gestaltete Peter Flosdorf unermüdlich die gesamte Entwicklung der erzieherischen Hilfen und der Heilpädagogik in Würzburg. So gründete er 1955 die erste Erziehungsberatungsstelle in Würzburg. Mit der Gründung von Außenstellen in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Hammelburg, Haßfurt und Kitzingen prägte Flosdorf weiter den Aufbau der gesamten Erziehungsberatung in Nordbayern. Mit der 1962 gegründeten Heimschulklasse legte Flosdorf den Grundstein für die Einrichtung einer trägereigenen Erziehungshilfeschule, heute Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt sozial emotionale Entwicklung. Bereits wenige Jahre später wurde 1967 durch Peter Flosdorf das Heilpädagogische Seminar Würzburg gegründet. Die inhaltliche Ausgestaltung der Heilpädagogen/innenausbildung ist nach wie vor fest mit dem Namen Peter Flosdorf verbunden. Die von Peter Flosdorf angestoßenen Gesamtentwicklungen führten in das gemeinsam mit dem Bayerischen Sozialministerium entwickelte und 1982 auch baulich realisierte Konzept des Überregionalen Beratungs- und Behandlungszentrums Würzburg.
Weitere Entwicklungen, die wesentlich auf Peter Flosdorf zurückgehen und vielen Würzburgern möglicherweise aus der eigenen Kindheit bekannt sind, ist das 1976 gegründete Kinderzentrum Zellerau (Spieli) sowie die 1980 im Leistengrund gegründete Kinder- und Jugendfarm.
Weit über die regionalen Grenzen war Peter Flosdorf mit seiner vielfältigen Gremienarbeit und mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen impulsgebend und richtungsweisend für die Entwicklung zu erzieherischen Hilfen und der Heipädagogenausbildung in der gesamten Bundesrepublik. Für seine umfangreichen Verdienste erhielt er 1979 das Bundesverdienstkreuz.
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