Als der Salesianerdirektor Pater Walter Kirchmann beim letzten Ehemaligentreffen 2014 in die Runde gefragt hatte, wer einen Vorschlag für die Predigt im kommenden Jahr hätte, hat Dr. Franz sich mit der Idee „Zeit und Lebenszeit“ gemeldet.
So kommt es, dass beim diesjährigen Festgottesdienst zum Ehemaligentreffen auf dem Altar Uhren und Sanduhren stehen, in denen die Zeit sichtbar läuft. Und dass Dr. Alexander Franz nach 66 Jahren wieder in der Schottenkirche steht – diesmal vor den Kirchenbesuchern – und einige persönliche Gedanken und Erfahrungen zum Thema „Zeit und Lebenszeit“ teilt:
Er vergleicht die Lebenszeit des Menschen mit dem 1.000m-Lauf eines Sportlers. Ältere Menschen befinden sich auf der Zielgeraden, ihre Zeit wird eines Tages ablaufen. Daher ist es Zeit, innezuhalten und sich zu fragen „Was hast du bisher mit deiner Zeit gemacht? Bist du außer Puste, weil du wie ein Verrückter am Start losgerannt bist? Wie hast du die Menschen auf der Strecke behandelt? Hast du dich korrekt verhalten oder andere behindert?“. Es ist Zeit, sich unabhängig von Gebrechen im Alter, Gedanken zu machen, wie das Leben bisher verlaufen ist, stolz zu sein auf Gelungenes, und mit geradem Blick zurückzuschauen. Auch auf der Zielgerade können wir uns entscheiden, auszusteigen oder aufzugeben. Aber auch, einen Endspurt hinzulegen oder kleine „Schönheitskorrekturen“ vorzunehmen.
P. Walter Kirchmann lädt in seiner anschließenden Predigt die Kirchenbesucher ein, darüber nachzudenken, was wirklich zählt, wenn „die Sanduhr abgelaufen“ ist? Niemand spricht gerne übers Alter und Altwerden. Es ist aber für jeden wichtig, sich Gedanken zu machen, was seinem Leben Qualität gibt und was er mit der geschenkten Zeit anfängt. Egal, wie alt ich bin. Nehme ich das Geschenk, die Gnade wahr? Bin ich dankbar und fülle ich mein Leben mit Leben? Gott will, dass Leben gelingt und Freude macht. Jeder Mensch hat viele, ganz unterschiedliche, Talente. Angelehnt an das Evangelium darf ich mich fragen: „Nutze ich meine Talente? Wo erlebe ich meine Talente?
Zeit ist ein Geschenk
Die Zeit ist ein Geschenk, eine Gabe - und gleichzeitig eine Aufgabe. Jeder von uns darf schauen, was er aus seiner Zeit macht und sich fragen: „Was macht mich im Leben froh und stark? Lebe ich so, dass Menschen gerne mit mir leben? Leben ist nicht nur das, was wir bewusst geschaffen haben. Auch unsere Taten, unser Vorbild, haben manchmal große Wirkung im Leben anderer Menschen.
Das Jubiläumsjahr bietet uns eine gute Möglichkeit, die uns übertragene Aufgabe mit erneuter Überzeugung und Entschiedenheit zu leben zum Wohle der Jugendlichen, die unsere besondere Hilfe benötigen. Anlässlich des diesjährigen 200. Geburtstages Don Boscos ruft der Generalobere der Salesianer Don Boscos, Don Ángel Fernández Artime, SDB, uns dazu auf, im Geiste Don Boscos „Experten der Menschlichkeit“ zu sein. Andreas Halbig, geschäftsführender Direktor der Caritas-Don Bosco gGmbH, lud alle Kirchenbesucher ein, selbst „Experten der Menschlichkeit“ zu sein. Dabei zitierte er die positive Grundeinstellung seines Vaters: „Immer dranbleiben, nie nachlassen und immer wieder aufbrechen“.
Die Einrichtung ist stetig im Wandel und passt sich dem aktuellen Bedarf an. Dabei ist es wichtig, die jungen Menschen und die Gesamteinrichtung im Blick zu haben und zu schauen, was die jeweilige Zeit - und die Menschen – heute von uns fordert.
An diesem sonnigen Herbsttag war noch viel Zeit für Begegnungen und Gespräche. Es wurden viele Anekdoten ausgetauscht und gelacht. Beim Verabschieden lautete der einheitliche Tenor: Wir sehen uns wieder – im nächsten Jahr am 3. Oktober in Würzburg!
Heute bietet hier das Bildungszentrum der Caritas-Don Bosco gGmbH Würzburg Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren die Möglichkeit, eine Berufsvorbereitende Maßnahme oder Ausbildung zu absolvieren. Darüber hinaus gibt es noch die Erziehungs- und Jugendhilfeabteilung mit heilpädagogischen Wohnformen, Mutter-Kind-Maßnahmen und Erstaufnahme / Clearing für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und ein Kinderhaus mit Kindertagesstätte.
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