23 neuen Betreuungskräften für dementiell erkrankter Senioren in Alten- und Pflegeheimen überreichte Marlene Hauck von der Geschäftsleitung des Diözesan-Caritasverbandes gestern im Würzburger Schönstattheim ihre Abschlusszertifikate. Für den Caritasverband, der den mehrmonatigen berufsbegleitenden Kurs zusammen mit der Katholischen Akademie Regensburg veranstaltet hatte, war es die erste Fortbildung für diese Berufsgruppe gewesen. Die neuen Betreuungskräfte kommen aus unterschiedlichsten Berufen, für viele bedeutet der Kurs den beruflichen Wiedereinstieg nach einer längeren Familienpause.
Als „Perlen“ bezeichnete sie Kursleiter Josef Gaida vom Caritasverband. In sieben Blöcken über je drei Tage hatten sie in den zurückliegenden Monaten Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen, Pflege- und Pflegedokumentation und Erste Hilfe vermittelt bekommen. Praktika und Aufbaukurse zu Rechtskunde, Ernährung, Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in Pflegeheimen schlossen sich an. „Wenn Sie nicht da sind, fehlt etwas in dem Wunsch Ihrer Einrichtung, ganzheitlich zu arbeiten“, versicherte Gaida den Frauen.
Denn die im Juli 2008 gesetzlich geregelten Aufgaben einer Betreuungskraft im Pflegeheim sollen vor allem dem höheren Betreuungsbedarf dementiell erkrankter Senioren gerecht werden. In vielen Häusern liegt ihr Anteil inzwischen bei bis zu siebzig Prozent. Die Pflegeeinrichtungen versprechen sich daher von diesem neuen Berufsfeld praktische Unterstützung und Entlastung ihrer Pflegekräfte. Zusammen mit den jetzt neu ausgebildeten Kräften arbeiten ca. einhundert zusätzliche Betreuungskräfte – die anderen brachten schon eine entsprechende Ausbildung mit - in 45 stationären Pflegeeinrichtungen unter dem Dach der unterfränkischen Caritas. Über 1.300 Senioren profitieren von diesem Angebot.
Rosi Schmidpeter von der Katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Regenburg überreichte den frisch gebackenen Absolventinnen einen Stein in Herzform. „Das chinesische Zeichen darauf werden sie wahrscheinlich nicht verstehen können“, meinte sie. Das sei aber auch in Ordnung, denn bei ihrer Aufgabe sei es nicht immer nötig, alles zu verstehen. „Hauptsache, Sie verstehen die Sprache des Herzen“. Damit traf sie offensichtlich den Nerv der Teilnehmerinnen. „Mir ist nicht nur an fachlichem Wissen in der Schulung viel gegeben worden, sondern auch persönlich im eigenen Leben vieles klar geworden. Über Mensch sein, über Leben und dessen Wertschätzung. Es ist unbeschreiblich“, formulierte eine der Frauen in ihrem Praxisbericht.
Die Caritas plant einen Folgekurs. Infos unter GaidaJ@caritas-wuerzburg.de, Tel. 0931/386-66663.
