Unter dem Motto „Die sieben Werke der Barmherzigkeit – Theologie trifft Tat und Kunst“ entstand bereits im Frühjahr und Sommer 2021 eine kreative Ausstellung. Schülerinnen und Schüler der staatlichen Realschule Kitzingen befassten sich tiefgehend mit der biblischen Botschaft und deren Umsetzung im diakonischen und caritativen Handeln. Zu sehen sind die aussagekräftigen Bilder und erklärenden Rollups ab heute, 24. Juni, im Würzburger Caritashaus.
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg, begrüßte im großen Seminarraum die Organisatoren des Kunstprojektes, Susanne Müller und Pfarrer Gerhard Spöckl aus Kitzingen, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. „Wir sind hier in der Geschäftsstelle, aber wir sind keine Behörde“, betonte Bieber. Auch einem Dach- und Spitzenverband gehe es um die gelebte Barmherzigkeit im Dienst an den Menschen. „Es ist ein starkes Zeichen, die Ausstellungseröffnung mit einem geistlichen Mittagesimpuls zu verknüpfen“, denn im Mittelpunkt stehe nicht die praktische Frage, an welchen Nagel die Kunstwerke zu hängen seien, „sondern wie sie mit uns als Caritas und unserem Tun verbunden sind.“
Die AG Spiritualität unter Leitung von Michael Biermeier und Christiane Holtmann führte mit Gedanken, Gebet und Lied zum Thema Barmherzigkeit hin. O-Töne aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern des Verbandes belegten, was Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im praktischen Tun unter Barmherzigkeit verstehen. Dasein für Notleidende, zuhören, mitgehen, trösten, beraten und begleiten, für Kleidung und Essen sorgen etc.
Wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler mit den sieben Werken der Barmherzigkeit auseinandergesetzt haben, verdeutlichten Sozialpädagogin Susanne Müller und Pfarrer Gerhard Spöckl aus der Pfarreiengemeinschaft Kitzingen. Die Corona-Pandemie sei Rahmen und Ausgangspunkt für die Kinder der 6. Klasse gewesen, sich mit den Texten der Bibel und den sozialen Angeboten von Caritas und Diakonie in Kitzingen genauer zu befassen. „Dank gilt an dieser Stelle Sabine Stab und Anna-Maria Kornberger für die Initiative in Pfarrei und Schule.“ Pfarrer Spöckl verwies auf die besondere Situation in der Kitzinger Siedlung, in der es viele Menschen gebe, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stünden. „Deshalb war es sinnvoll, die Ausstellung zu den sieben Werken der Barmherzigkeit zuerst in der Kirche St. Vinzenz in der Siedlung zu präsentieren.“ Sie sei von den Leuten gut angenommen worden. Spöckl erinnerte daran, dass die Häuser am Kirchplatz ebenfalls mit Kunstwerken verziert seien, die die sieben Werke zeigten. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Vernetzung von Pastoral und Caritas“, sagte Spöckl und erwähnte die vielen Akteure und Kooperationspartner, neben Caritas und Diakonie auch KJG und Pfadfinder. Letztlich gehe es darum, die nächste Generation, die Schülerinnen und Schüler, für das Soziale und Caritative zu sensibilisieren. Susanne Müller: „Deshalb wäre es schön, wenn diese Ausstellung auch weitere Orte im Bistum finden würde.“
Bieber dankte für den gelungenen Impuls und die gute Hinführung. „Es ist eine kleine und doch wichtige Ausstellung, die sehr gut in unser Haus passt. Sie erinnert uns an die Wurzeln unseres Tuns.“ Bieber empfahl, die Ausstellung möge auch möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirche zugänglich gemacht werden und zu Herzen gehen.
Nach einem Rundgang durch die Ausstellung erfolgte die Einladung des Vorstands zu einem kleinen Mittagsimbiss, den die Caritas-Don Bosco gGmbH am St. Markushof in Gadheim geliefert hatte. Für die Vor- und Nachbereitungen der kurzweiligen Veranstaltung erging ein herzlicher Dank an das Team um Marion Palitza.
Interessierte können die Ausstellung, die im Rahmen eines pastoralen Projektes der katholischen Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig im Kitzinger Land entstand, zu den üblichen Bürozeiten im Caritashaus, in der Franziskanergasse 3, kostenlos besuchen.
Sebastian Schoknecht