„Wink des Himmels", „Schwere Geburt", „Jubeltag" - viele Beschreibungen wurden an diesem Tag gefunden, um auszudrücken, wie groß die Freude, wie groß aber auch die Erleichterung darüber ist, dass das „Theresianum" endlich einen neuen Träger gefunden hat. Denn die Bamberger Traditionseinrichtung, die jungen Menschen über den zweiten Bildungsweg die allgemeine Hochschulreife ermöglicht, stand bereits vor dem Aus, als die Karmeliten 2015 verkündet hatten, den Schulbetrieb aufgeben zu müssen. Mit der Caritas-Schulen gGmbH, einer 100-prozentigen Tochter des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg, übernimmt nun Unterfrankens größter privater Schulträger die Einrichtung. „Ein kompetenter Nachfolger", wie Provinzial Pater Peter Schröder bei der Vertragsunterzeichnung in Bamberg betonte, einer, der den Wert dieser Schule erkannt habe.
„Besondere Schulform"
Auch die Bamberger Landtagsabgeordnete Staatsministerin Melanie Huml hob die Besonderheit des Theresianums hervor. „Es geht nicht jeder Schüler den geraden Weg, umso wichtiger ist es, diese besondere Schulform zu erhalten." Sie freue sich sehr, dass die Caritas-Schulen gGmbH die Trägerschaft ab 1. Januar 2018 übernehme. Huml hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder dafür stark gemacht, die Schulschließung abzuwenden und schließlich den Kontakt zur Caritas-Schulen gGmbH gesucht. Andere kirchliche Träger aus der Bamberger Region hatten bereits abgelehnt.
„Jungen Menschen den Weg ebnen"
„Das Theresianum passt gut zum Profil der Caritas-Schulen gGmbH, und wir freuen uns, jungen Menschen auch weiterhin den Weg in eine akademische Laufbahn ebnen zu können", betonte Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH. Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg, bezeichnete die Trägerschaft als große Chance – ohne zu verschweigen, dass man durchaus Neuland betrete. Es handle sich zugleich um das erste Gymnasium und die erste Einrichtung außerhalb der Diözese, die man übernehme, so Bieber. Die Entscheidung sei jedoch in enger Absprache mit der Erzdiözese Bamberg gefallen, die ebenfalls froh sei, das Theresianum auch weiterhin in kirchlichen Händen zu wissen. „Es ist keine feindliche Übernahme", scherzte Bieber, „sondern eine fränkische Allianz."
„Zukunft schenken"
„Sie schenken unserer Schule eine Zukunft", bedankte sich Provinzial Pater Peter Schröder im Namen des Ordens, der Lehrer sowie der Schüler bei Rudolf Hoffmann und Domkapitular Clemens Bieber, bevor es zur Vertragsunterzeichnung ging, der auch Bambergs Bürgermeister Dr. Christian Lange, Bezirkstagspräsident von Oberfranken Dr. Günther Denzler und Generalvikar Msgr. Georg Kestel, Erzbistum Bamberg, beiwohnten.