WÜRZBURG. Die bislang größte Photovoltaikanlage auf einem kirchlichen Dach im Bistum Würzburg geht am kommenden Freitag auf dem Haus St. Franziskus in Großostheim im Landkreis Aschaffenburg ans Netz: Die 1447 Module mit einer Gesamtfläche von 1100 m² erbringen eine Nennleistung von 112 kWp. Durch Nutzung der Sonnenenergie werden jährlich rund 60 t des Treibhausgases CO2 vermieden – ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz.
Größer ist die CO2-Einsparung im Caritas-Kinder- und Jugenddorf St. Anton in Riedenberg im Landkreis Bad Kissingen: Die neue Holzhackschnitzel-Heizanlage spart jährlich über 210.000 Liter Heizöl und vermeidet damit 617 Tonnen CO2. Weitere 40.000 Liter Heizöl werden eingespart durch Dämmung von 18 der 32 Gebäude. Die dortige 55 kWp-Photovoltaikanlage hat im ersten Betriebsjahr knapp 50.000 kWh Ökostrom ins Netz eingespeist und fast dreißig Tonnen C02 vermieden.
Ganz im Sinn der Nachhaltigkeit weiß sich der Caritasverband für die Diözese Würzburg also nicht nur den sozialen Aufgaben im Dienst am Menschen und einer wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet, sondern ebenso dem Umwelt- und Klimaschutz. Seit 2001 hat er in seiner Würzburger Geschäftsstelle als erster katholischer Verband in Deutschland ein integriertes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem aufgebaut. Dieses stellt eine ständige Verbesserung von Qualität und Umweltleistung sicher, wie der unabhängige Gutachter Henning von Knobelsdorff aus Bonn bei der zweiten Re-Zertifizierung im Juli 2009 erneut bestätigt hat:
Der Wärmeenergiebedarf je Quadratmeter Nutzfläche war 2008 mit 56 kWh für einen Altbau ungewöhnlich niedrig. Im Vergleich zum ersten Betriebsjahr 1997 konnte er allein durch Optimierung des Betriebs und achtsames Verhalten der Nutzer um über vierzig Prozent verringert werden. Auch beim Strom wurde der Verbrauch kontinuierlich reduziert – gegenüber 2001 um 21 Prozent. Im gleichen Zeitraum konnte der Papierverbrauch um ein Viertel gesenkt und der Anteil an Recyclingpapier von 70 auf über 95 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig wird der Ausstoß an Triebhausgasen verringert. Durch Fortbildung ihrer Mitarbeiter unterstützt die Caritas diesen Prozess. Ein eigenes Umweltteam, dem auch der Umweltbeauftragte der Diözese, Edmund Gumpert angehört, achtet auf die Umsetzung des verbindlichen Umweltprogramms für die Jahre 2009-2011.
Auch der Landescaritasverband Bayern hat in seiner Geschäftsstelle in München ein Umweltmanagement nach der EU-Norm EMAS aufgebaut und im März 2009 validieren lassen. Dabei hat man die jahrelangen guten Erfahrungen in den Caritasverbänden Würzburg und Eichstätt genutzt. Im kommenden Jahr wird die Caritas in Bayern bis zu 16 Einrichtungen bei der Einführung von Umweltmanagement unterstützen. An diesem Projekt „Kosten sparen – Welt bewahren“, bei dem die Methoden von EMAS easy erprobt werden, ist Edmund Gumpert ebenfalls als Berater beteiligt.
Die Aktivitäten gehen unvermindert weiter: Im Mehrgenerationenhaus St. Elisabeth in Kitzingen sollen drei Blockheizkraftwerke eingebaut werden, die die eingesetzte Energie durch gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom effizient nutzen. „Dies ist ein besonders gutes Beispiel, wie Einsatz für Klimaschutz mit der Schonung begrenzter Ressourcen und Kostenersparnis Hand in Hand gehen kann“, betonte Norbert Denninger von der Liegenschaftsverwaltung des Caritasverbandes.