Franz Engert war von 1981 bis 2016 im Ehrenamt Vorsitzender des Caritasverbandes für den Landkreis Main-Spessart. Darüber hinaus engagiert sich der inzwischen 73-jährige Engert seit mehr als 40 Jahren im Caritasrat des Diözesan-Caritasverbandes und ist hier Vorsitzender der Finanzkommission.
Als junger Anwalt sei er recht überraschend Vorsitzender geworden, erinnert sich Engert, der von Dekan Joachim Korbacher als Nachfolger angefragt wurde. „Eigentlich sollte mein Kollege Rudolf Rachor die Aufgabe übernehmen, aber der war bereits im Vorstand beim Bayerischen Roten Kreuz aktiv.“ Dass Engert damals zusagte, sei den Überzeugungskünsten der Geschäftsführerin Dorothea Goßmann zu verdanken. Die habe gemeint, der Verband Main-Spessart sei klein und bräuchte nur wenig ehrenamtliche Zeit.
Schwerpunkt seiner Arbeit sei das Seniorenheim St. Martin in Lohr gewesen. „Da wurde ständig gebaut, und es ging immer um viel Geld und natürlich um die Menschen.“ Engert war an Bord, als das Haus für gut 17,6 Mio. Euro saniert und umgebaut wurde. „Wir waren die Ersten, die den Wert einer Tagespflege erkannten, um Familien zu entlasten.“
Als Vorsitzender habe er sich vor allem um die wirtschaftliche Seite des Verbandes gekümmert. „Die Caritas muss ihr Engagement auch finanzieren können“, ist sich Engert nach wie vor sicher.
Nicht allein die Altenhilfe, sondern ebenso die vielen Beratungsdienste wurden Engert ein Herzenzanliegen. „Wir haben uns stets um Migrantinnen und Migranten gekümmert“, so Engert. Zuerst seien es die Russlanddeutschen gewesen, dann Menschen, die vor dem Krieg auf dem Balkan fliehen mussten und zuletzt in seiner Amtszeit die Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan.
Die Verleihung des Ordens habe ihn überrascht, sagt Engert. „Mein Wohlfahrtsverband, für den ich tätig war, wird damit geehrt“, unterstreicht der Jurist. Für ihn, der aus einer katholischen Familie stamme und lange in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv war, sei es selbstverständlich, sich aus dem Glauben heraus für die Menschen zu engagieren.
Glück- und Segenwünsche übermittelte auch der Caritasverband für die Diözese Würzburg. „Franz Engert ist durch seine Expertise und langjährige Treue in der Gremienarbeit ein echter Gewinn für uns“, so Vorsitzender Domkapitular Clemens Bieber.
Überreicht wurde die Ehrung durch Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach am Freitag, 22. Juli, in Aschaffenburg. Mit Franz Engert erhielten drei weitere verdiente Bürgerinnen und Bürger Unterfrankens die hohe Auszeichnung.
Sebastian Schoknecht
Weitere Informationen finden Sie auch hier.